Sicher einkaufen im Internet

eingestellt von Carolin Berger am 17. Januar 2020

Sicher einkaufen im Internet

Alles über seriöse Online-Händler, Verschlüsselungstechniken und Prüfsiegel

Online-Shopping ist praktisch! Laptop aufklappen und ein paar Klicks später ist bereits alles bestellt – bequem von der Couch. Keine überfüllten Geschäfte, keine Hektik. Außerdem gibt es im Internet so gut wie alles, was das Herz begehrt.

Aber Achtung! Auch für Betrüger und Hacker ist das Web ein Paradies. So verbergen sich hinter professionell aussehenden Online-Shops teilweise unseriöse Anbieter. Außerdem sind Webshops nicht immer ausreichend gesichert, sodass Hacker leichtes Spiel haben. Doch davor können Sie sich schützen, wenn Sie die folgenden Sicherheitstipps beachten.

 

So erkennen Sie seriöse Online-Händler

Endlich! Sie haben im Internet das perfekte Geschenk für Ihre Mutter gefunden. Jetzt noch schnell bestellen. Aber woran erkennen Sie eigentlich, dass ein Online-Shop seriös ist?

Das Impressum

Zunächst sollten Sie überprüfen, ob Sie alle wichtigen Informationen zum Händler auf der Webseite finden. Dazu gehören der Name des Unternehmens, die Anschrift, Telefonnummer, eine E-Mail-Adresse, die Steuer-  und Registernummer. Können Sie nur ein Postfach und keine Kontaktmöglichkeit finden, ist das ein erster Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt. Das Impressum mit allen Informationen finden Sie meistens unten auf der Homepage.

Erreichbarkeit

Ist der Anbieter erreichbar? Wenn Sie schon vor einer Bestellung merken, dass Nachfragen zum Service oder einem Produkt ins Leere laufen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch Umtausch oder Erstattung schwierig werden. Haben Sie Zweifel an der Seriosität eines Online-Shops, machen Sie den Test und versuchen Sie ihn zu erreichen.

 

Bewertungen anderer Nutzer

Machen Sie sich das Wissen anderer Internetnutzer zu Nutze und informieren Sie sich vor Ihrer Bestellung über einen Händler. Einfach den Namen und „Bewertung“ in eine Suchmaschine eingeben. Es gibt viele Foren, in denen Sie Bewertungen finden können. Sind diese eher negativ, sollten Sie von einer Bestellung absehen.

Check im Unternehmensregister

Es gibt eine offizielle Stelle, bei der Sie überprüfen können, ob es einen Shop rechtlich überhaupt gibt. Für deutsche Händler besuchen Sie einfach unternehmensregister.de, kopieren den Firmennamen aus dem Impressum und machen Sie den Test. Taucht er in der Liste nicht auf, sollten Sie auf keinen Fall etwas bestellen.

Das kostet‘s

Sicherheit bedeutet Klarheit. Etwa darüber, wie teuer die Bestellung ist, die Sie tätigen möchten. Preisangaben sollten also immer verständlich und vollständig sein. Dazu muss sichtbar sein, wie der Endbetrag lautet – inklusive Mehrwertsteuer, Versandkosten oder Zuschläge. Seit 2012 gibt es deshalb die sogenannte Button-Lösung,  eine Vorgabe für Online-Shops. Sie besagt, dass der Gesamtbetrag schon vor Abschluss des Kaufvertrags erkennbar sein muss. 

Lieferzeit

Seriöse Online-Shops kommunizieren die zu erwartende Lieferzeit. Diese ist im Normalfall drei bis fünf Tage. Sollte sie länger sein, muss ein Händler darauf gesondert hinweisen.

Was passiert mit meinen Daten?

Händler sollten Ihre Adress- und Bankdaten nur dazu nutzen, um die Bestellung abzuwickeln. Ob das der Fall ist, können Sie in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) nachlesen. Findet sich dazu nichts oder sind die Angaben lückenhaft, können Sie davon ausgehen, dass der Anbieter Ihre Daten weiter verkaufen oder Ihnen Werbung zuschicken möchte.

Das liebe Kleingedruckte

In das Kleingedruckte, also die AGB, sollten Sie ohnehin einen Blick werfen. Hier versuchen manche Betrüger Sonderreglungen unterzubringen und Sie so beim Umtausch oder der Rückgabe von Bestellungen zu benachteiligen. Grundsätzlich gilt: Sie haben bis auf wenige Ausnahmen das Recht, eine Bestellung innerhalb von 14 Tagen zurückzugeben. Achten Sie also darauf, dass dies so vermerkt ist. Akzeptieren Sie die AGB trotz Einschränkung, sind diese so gültig.

Die Bestellung ist eingegangen

Achten Sie darauf, dass Sie nach der Bestellung eine Bestätigung erhalten. Diese sollte zusammenfassen, welche Waren Sie gekauft haben und Ihnen verraten, wann Sie damit rechnen können. 

 

Sicher bezahlen

Sichere Varianten sind beispielsweise das Zahlen per Rechnung oder Lastschrift. Aber auch die neue Bezahlmethode paydirekt ist sicher. Nachdem Sie sich ein Benutzerkonto eingerichtet haben, können Sie einfach darüber zahlen. Dazu benötigen Sie lediglich Ihre Zugangsdaten und müssen keine Online-Überweisung ausfüllen. paydirekt ist die direkte Lösung aller Sparkassen und vieler anderer Banken – made in Germany. Ihre Daten sind zu jedem Zeitpunkt geschützt. Außerdem bietet paydirekt einen Käuferschutz, falls etwas mit der Lieferung schief geht.

Verschlüsselte Daten

Spätestens beim Bezahlvorgang sollten Sie darauf achten: Erfolgt die Datenübertragung auf einer Webseite sicher per SSL (Secure Socket Layer)? Erkennen können Sie dies am „https“ und am kleinen Schlosssymbol in der Adresszeile Ihres Browsers. Nur wenn beides zu sehen ist, können Sie sicher sein, dass Ihre Daten verschlüsselt werden. Dies ist beim Surfen allein nicht zwingend notwendig. Ihre Kontakt- oder Bankdaten sollten Sie jedoch nicht eingeben, wenn keine verschlüsselte Verbindung vorliegt.

 

So sicher sind Prüfsiegel

Einfacher wird der Sicherheits-Check für Sie, wenn der Online-Shop ein Prüfsiegel hat. Dann können Sie sich darauf verlassen, dass der Anbieter Leistungen anbietet, die das Bestellen für Sie sicher macht. Dazu gehören unter anderem ein übersichtlicher und verschlüsselter Bestellvorgang, die transparente Auflistung von Kosten, Informationen zum Versand und Datenschutz  und ein Garantie-Anspruch. Vier Prüfsiegel gelten laut Initiative D21, die sich europaweit für Verbraucherschutz im Internet einsetzt, als vertrauenswürdig: Trusted Shops, ips- internet privacy standards, EHI – geprüfter Online-Shop und TÜV S@fer Shopping.

Aber: Nicht alle Händler werden automatisch geprüft. Nur, wenn ein Händler dies beantragt und dafür zahlt, kann er eines der Siegel erhalten. Das Fehlen eines Prüfsiegels kann also mehrere Gründe haben: Der Händler kann sich eine Prüfung nicht leisten. Der Shop ist nicht sicher und hat darum keine Prüfung beantragt. Oder: Der Shop ist nicht sicher und hat darum kein Prüfsiegel erhalten.

Sollten Sie trotz Prüfsiegel misstrauisch sein, können Sie noch einen Schritt weitergehen. Ein echtes Zertifikat enthält eine Verlinkung. Sie gelangen darüber auf die Webseite des Zertifikatgebers und finden dort die Auflistung der eingehaltenen Sicherheitsstandards eines Händlers.

 

Gefahr nach dem Shoppen: Phishing

Je seltener Sie persönliche Daten im Internet eingeben, desto sicherer ist das für Sie. Gerade Ihre E-Mail-Adresse ist ein beliebtes Ziel für Betrüger. Beim sogenannten Phishing etwa. Hier erhalten Sie eine E-Mail, die aussieht, als wäre Sie von Ihrer Bank, Ihrer Versicherung oder auch einem Online-Shop. In Wirklichkeit stecken dahinter jedoch Betrüger, die es auf Ihre Zugangs- oder Bankdaten abgesehen haben.

Um diese zu bekommen, finden Betrüger in ihren Mails immer neue Vorwände, damit Sie Ihr Passwort oder Ihre Zugangsdaten preisgeben. Der Absender der Phishing-Mail fängt dann Ihre Daten ab und hat somit die Möglichkeit, über Ihre Daten einzukaufen oder auf Ihr Konto zuzugreifen. Darauf fallen Sie nicht rein? Die Gefahr dieser Mails besteht darin, dass sie oft täuschend echt aussehen. Aber Sie können sich gegen diesen Betrug wappnen.

1. Checken Sie den Link, auf den Sie klicken sollen. Führt dieser wirklich zu Ihrer Bank oder in den Online-Shop? Oft reicht es schon, wenn Sie mit der Maus über den Link fahren: Hier erscheint dann die tatsächliche Empfänger-URL. Klappt das nicht, können Sie in den Browsern Google Chrome, Mozilla Firefox oder Internet Explorer mit einem Rechtsklick mehr herausfinden. Unter „Quellcode anzeigen“ bzw.  „Seitenquelltext anzeigen“ können Sie auslesen, wohin der Link tatsächlich führt.

2. Erkennen Sie Betrüger an der Art des Anschreibens. Oft ist die Anrede unpersönlich. Das heißt, statt mit Ihrem Namen werden Sie mit „Lieber Kunde …“ angesprochen. Zudem wird Ihnen suggeriert, dass es sehr dringend ist, der Aufforderung in der E-Mail nachzukommen. Es gibt Drohungen wie „Wenn Sie nicht schnell xy tun, dann … “. Aufmerksam sollten Sie auch immer werden, wenn Sie nach vertraulichen Daten wie Ihrer PIN oder TAN gefragt werden. Häufig sind Phishing-Mails in schlechtem Deutsch und mit fehlenden Umlauten (also ä, ö, ü) formuliert.

3. Wie sieht die Webseite aus, auf der Sie landen? Gucken Sie sich genau die URL an. Oft ähnelt diese der des echten Online-Shops oder Ihrer Bank. Sehen Sie die SSL-Verbindung (https und Schlosssymbol)?

 

Sicher online einkaufen: Das können Sie tun

Sie haben das richtige Geschenk online gefunden? Der Shop ist vertrauenswürdig und hat sogar ein Prüfsiegel? Sehr gut! Dann können Sie jetzt zusätzlich selber einige Dinge tun, um sich zu schützen:

Im sicheren WLAN einkaufen

Einkaufen sollten Sie immer nur, wenn es eine sichere WLAN-Verbindung gibt. Und das ist immer der Fall, wenn nicht unendlich viele Leute auf ein Netzwerk zugreifen können. Einkaufen im Café oder bei der Arbeit? Lieber zu Hause, wo nur Sie das WLAN-Passwort kennen. 

Das sichere Passwort

Ist es in einem Shop nicht möglich als Gast einzukaufen, sollten Sie sich ein Benutzerkonto mit einem sicheren Passwort einrichten. Das heißt: mindestens acht Zeichen, Groß- und Kleinbuchstaben mischen, Zahlen und Sonderzeichen einbinden. Vermeiden Sie die Namen von Familienmitgliedern oder Haustieren oder Geburtsdaten. Sie sollten außerdem Tastaturmuster wie 12345 oder qwertz vermeiden. Verwenden Sie unterschiedliche Passwörter für andere Online-Shops.

Das Super-Schnäppchen

Meiden Sie Angebote, die zu gut klingen, um wahr zu sein.

Auch wenn all das nun viele Informationen waren: Sicher im Internet einzukaufen, ist keine Wissenschaft. Außerdem verbirgt sich nicht hinter jedem unbekannten Online-Anbieter ein potenzieller Betrüger. Eine gewisse Vorsicht im Umgang mit Ihren Daten sollte sich jedoch jeder angewöhnen.

 

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