8. & 9. Woche: Erik Kiefer berichtet über seine Zeit in Ruanda

eingestellt von Selina Schwarz am 27. Juni 2018 um 5:07 Uhr

In der vergangenen Woche habe ich meinen Urlaub genutzt, um nach Tansania zu reisen.

Tansania

Das Nachbarland Ruandas ist mit rund 53,5 Millionen Einwohnern das bevölkerungsmäßig 6. größte Land Afrikas. Es grenzt an den indischen Ozean und die größte Stadt ist Daressalam. Insgesamt gibt es 125 verschiedene Sprachen in Tansania, aber die Hauptverkehrssprache ist Swahili.

Für Touristen in Tansania sind vor allem Safaris, bei der man gute Chance hat alle Tiere der Big Five zu erleben, ein Erholungsurlaub in Sansibar oder – wie für mich – eine Reise zum Kilimanjaro interessant.

Kilimanjaro

Der Kilimanjaro liegt nahe der Stadt Moshi nicht weit von der kenianischen Grenze entfernt. Der Berg vulkanischen Ursprungs ist mit 5895 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Berg Afrikas und der größte freistehende Berg der Welt. Insgesamt durchquert man bei der Besteigung 5 verschiedene Vegetationszonen. Gestartet wird in einer Savannen-Landschaft und man kommt recht schnell in sattes Grün des tropischen Bergregenwalds (bis ca. 3000m). Danach geht es durch die vielen Farne und Moose des Moorlands (bis ca. 4000m) durch das Geröll der Steinwüste (bis ca. 5000m) bis in die Gletscher des ewigen Eis über 5000m, die aber immer weiter zurückschmelzen.

Es gibt verschiedene Routen, die zum Uhuru Peak, dem höchsten Punkt, führen. Auf der Marangu Route schläft man in Hütten, während man auf den anderen Routen in Zelten übernachtet.

Ich habe mich für die Machame Route entschieden, die landschaftlich als eine der schönsten Routen gilt. Diese Route startet am Machame Gate (1800m) und führt über das Machame Camp (3000m) und das Shira Camp (3850m) in das Barranco Camp (3950). Von dort geht es dann in das Basiscamp, das Barafu Camp, auf 4600m. Hier startet man dann den Aufstieg zum Stella Point (5745m), dem Vorgipfel, um dann von dort auf den höchsten Punkt Afrikas aufzusteigen. Während des Abstiegs übernachtet man dann noch einmal im Mweka Camp auf 3100m. Generell gilt das Bergsteigermotto: “hoch gehen, tief schlafen“, um sich bestmöglich an die Höhe anzupassen. Deshalb steigt man immer wieder in größere Höhen auf, um dann zur Übernachtung in den Camps wieder abzusteigen.

Der Weg auf das Dach Afrikas

Ich habe glücklicherweise eine sehr gute Gruppe mit Teilnehmern aus Österreich und Kanada erwischt, mit denen die ganze Woche sehr viel Spaß machte. Neben uns 6 bestand unser Team aus einem Guide, mehreren Assistance Guides, einem Koch und einigen Portern. Diese sorgten dafür, dass wir immer nur unseren Tagesrucksack tragen mussten und abends trotzdem Wechselklamotten und unsere Zelte zur Verfügung hatten.

Ein typischer Tag fing in der Regel mit einem Tee im Zelt an. Nach dem gemeinsamen, reichhaltigen Frühstück ging es dann los. Die Guides ermahnten uns immer wieder „pole, pole“ zu gehen also langsam und Schritt für Schritt, um sich besser an die Höhe zu gewöhnen. Am Anfang war dies noch sehr ungewöhnlich für mich, aber es sollte sich am Ende auszahlen. Mittags gab es meistens ein heißes Essen auf dem Weg und angekommen im Camp dann Tee für alle. Danach war Zeit sich mit lauwarmen Wasser etwas frisch zu machen und vor allem die spektakulären Aussichten zu genießen. Auch unterwegs war der Blick auf die Nachbarberge und die Natur sehr beeindruckend, denn es war sehr abwechslungsreich und bei unserer Route liefen wir halb um den Kilimanjaro herum und konnten so immer wieder neue Perspektiven entdecken. Nach dem Essen hatten wir dann noch Zeit uns auszutauschen und die nächste Tour zu besprechen. Danach ging es dann in die Zelte zum Schlafen.

Am vierten Tag hat sich unsere Gruppe dann aufgetrennt, da ein Teil einen weiteren Akklimatisierungstag einlegte. Nachmittags im Barafu Camp angekommen, ging es für uns nach einer stürmischen Nacht und einer Stunde Schlaf dann kurz nach Mitternacht mit Stirnlampen gen Gipfel. Die erste Stunde ging es noch über Steine und Geröll und danach durch Schnee und Eis. Besonders der kalte Gegenwind und die dünne Luft bereiteten mir doch einige Probleme. Nach einer langen Nacht kamen wir dann zum Sonnenaufgang aber auf dem höchsten Punkt des Kontinents an. Ein grandioses Gefühl!

Es war leider sehr bewölkt und wegen der dünnen, eisigen Luft machten wir uns dann sehr schnell auch wieder an den Abstieg.

Abschied im Mweka Camp

Nachdem wir in den letzten Tagen alle sehr viel Zeit miteinander verbracht haben, fiel es nicht so leicht Abschied zu nehmen. Das Team führte uns noch den Kilimanjaro-Song vor und wir hatten noch die Möglichkeit uns ein letztes Mal bei allen zu bedanken. Danach ging es zurück nach Moshi und für mich am nächsten Abend wieder nach Kigali.

 

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