Wird 2021 wieder alles wie früher?

eingestellt von Carolin Berger am 14. Dezember 2020

Wird 2021 wieder alles wie früher?

 

Hoffnung durch den Impfstoff, China führt die Weltwirtschaft an, Brexit in Europa

Das Jahr 2020 steht rund um den Globus im Zeichen der Coronakrise und wird noch lange in Erinnerung bleiben. Die Menschen warten sehnsüchtig auf den Impfstoff. Doch wie schnell trägt dieser zur Normalität bei? Wie lange braucht die deutsche Wirtschaft, um sich von den Einbrüchen der Corona-Pandemie vollständig zu erholen? Und wie steht es um die Weltwirtschaft? Antworten darauf liefert Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank.

 

 

Der Corona-Impfstoff kommt. Die Menschen hoffen dadurch auf ein normales Leben. Wird im Jahr 2021 wieder alles wie früher?

Wir können hoffen, dass die unmittelbaren negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im Jahr 2021 mit verfügbaren Impfstoffen und verbesserten Therapien langsam zum Erliegen kommen. Viele Menschen fragen sich auch, ob der Schock dieser Krise unsere Volkswirtschaften dauerhaft verändern wird. Das historische Beispiel der Spanischen Grippe spricht allerdings dagegen: Als die Pandemie im Jahr 1919 vorbei war, normalisierte sich das Wirtschaftsleben in Windeseile und die Welt stürzte sich in die Goldenen Zwanziger.

Gegen neue goldene Jahre sprechen diesmal jedoch gewichtige Faktoren: Zum einen werden in den meisten Industrieländern und auch in China in den kommenden Jahren die demografischen Belastungen stärker spürbar. Zum anderen wird die internationale Arbeitsteilung, die einen wichtigen Wohlstandsbeitrag in den vergangenen Jahrzehnten geleistet hat, eher zurückgedreht. Diese Megatrends sind durch die Coronakrise wenig beeinflusst worden.

Ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung, 14 Staaten, 2,2 Milliarden Menschen: China schließt das größte Freihandelsabkommen der Welt. Wird das Land 2021 die Zügel weltweit übernehmen?

Der erfolgreiche Abschluss des Freihandelsabkommens „Regional Comprehensive Economic Partnership“ (RCEP) von 15 Ländern Asiens ist in einer Zeit globaler Verunsicherung ein treffendes Symbol für den Optimismus und die wirtschaftliche Dynamik des Kontinents. China steht im Zentrum, ist Impulsgeber und der ökonomische Krisengewinner. Ich sage bewusst ökonomisch und nicht politisch, denn das Misstrauen gegenüber einer fairen Partnerschaft mit diesem Land ist während der Krise weltweit deutlich gewachsen. Aber keine Frage: Mit Instrumenten wie Handelszonen und der Infrastrukturinitiative „Belt and Road“ baut China seinen Einfluss weiter aus.

In Europa steht der Brexit bevor. Deutschland verschuldet sich in nie dagewesenem Ausmaß. Die USA sind ein gespaltenes Land. Was bedeutet das für uns und unser Geld?

Den Brexit werden normale Anleger nicht spüren, egal wie er ausgeht. Die USA müssen versuchen, wieder ein wenig zusammenzurücken. Der wichtigste Einfluss auf unser Geld geht aber von der Verschuldung aus. Es wird sehr lange dauern, diese abzuschmelzen – die Zinsen steigen währenddessen nicht.

Wirtschaft war nie einfach, und der vor uns liegende Strukturwandel bringt große Herausforderungen mit sich. Wie immer bedeutet ein solcher Veränderungsprozess aber auch Chancen in neuen Wirtschaftszweigen. Viele neu gegründete, erfolgreiche Firmen haben das über die vergangenen Monate bereits bewiesen.

 

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