Mit der Wärmepumpe kühlen: Funktion, Vorteile und Voraussetzungen

Mit der Wärmepumpe kühlen: Funktion, Vorteile und Voraussetzungen

 

Geht es um die Klimatisierung von Gebäuden, sind Wärmepumpenanlagen wahre Multitalente. Denn neben der energie- und kostensparenden Heizfunktion verfügen die modernen Geräte oft auch über eine effiziente Kühlfunktion. Das Kühlen mit der Wärmepumpe ist dabei komfortabler und oft sogar günstiger als mit einer konventionellen Klimaanlage. Warum das so ist, wie das Kühlen mit der Wärmepumpe funktioniert und welche Voraussetzungen dafür zu erfüllen sind, darüber informieren die folgenden Abschnitte.

Grundprinzip: So kühlen Sie mit der Wärmepumpe

Nimmt eine Heizungsanlage ihren Betrieb auf, bringt ein Wärmeerzeuger Heizungswasser auf höhere Temperaturen. Eine Pumpe leitet das Medium durch Rohrleitungen im Haus und Heizflächen übertragen die mitgeführte Wärme auf die jeweiligen Räume. Das Heizungswasser kühlt sich dabei ab. Es strömt zum Wärmeerzeuger zurück und der Kreislauf beginnt von vorn. Möchten Sie mit einer Wärmepumpe kühlen, nutzt diese das gleiche Prinzip. Der einzige Unterschied: Das Heizungswasser nimmt an den Heizflächen Wärme auf, die es über die Wärmepumpe an die Umwelt abgibt. Aus dem Wärmeerzeuger wird also ein Kälteerzeuger, und die eigentlichen Heizflächen fungieren als Kühlflächen.

Aktive oder passive Kühlung: Die Heizung entscheidet

Wie kann eine Wärmepumpe kühlen, wenn es sich dabei doch eigentlich um einen Wärmeerzeuger handelt? Eine Antwort auf diese Frage hängt von der Art der Heizung ab. Denn es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten zum Kühlen mit der Wärmepumpe. Planen Sie den Einbau einer Sole- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe, überträgt die Anlage überschüssige Wärme vom Heizungswasser direkt auf die Sole oder das Grundwasser. Die sogenannte passive Kühlung erfordert kaum zusätzliche Energie und ist dadurch besonders günstig. Die Leistung hängt allerdings vom Temperaturunterschied zwischen Umweltenergiequelle sowie Heizungswasser ab und ist dadurch eher gering.

Anders verhält es sich bei der aktiven Kühlung. Diese dreht das Funktionsprinzip der Wärmepumpe um und überträgt die Wärme des Heizungswassers auf ein Kältemittel. Dieses verdampft dabei, bevor ein Verdichter mit dem Druck auch die Temperatur anhebt. Liegt letztere über der Temperatur der Außenluft (oder einer anderen Energiequelle), strömt das Kältemittel zu einem Wärmeübertrager und gibt Energie ab. Seine Temperatur sinkt, das Medium geht wieder in den flüssigen Zustand über und der Kreislauf beginnt von vorn. Da der Verdichter elektrisch funktioniert, verbraucht das aktive Kühlen mit einer Wärmepumpe mehr Strom und die Betriebskosten sind höher. Positiv ist aber, dass die Kühlleistung höher ist als bei der passiven Kühlung.

Das Kühlen mit der Wärmepumpe hat viele Vorteile

Der größte Vorteil ist, dass das Kühlen mit der Wärmepumpe unauffällig und komfortabel funktioniert. Es sind keine zusätzlichen Geräte nötig. Es zieht nicht und auch Geräusche entstehen im Aufenthaltsbereich keine. Günstig ist zudem die hohe Effizienz, die vor allem bei der passiven Kühlung niedrige Betriebskosten zur Folge hat. Nachteilig ist hingegen, dass die Leistung in aller Regel etwas geringer ist als bei klassischen Klimaanlagen. Zudem sind die Anschaffungskosten höher. Planen Sie ohnehin eine Wärmepumpenheizung, fällt dieser Nachteil zumindest teilweise weg.

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Diese technischen Voraussetzungen sind zu erfüllen

Infrage kommt das Kühlen mit der Wärmepumpe in neuen sowie bestehenden Gebäuden, wenn diese über eine Flächenheizung verfügen. Die Kühlfunktion lässt sich zwar theoretisch auch mit Heizkörpern nutzen, ist dann aber weniger leistungsstark. Möchten Sie von den Vorteilen der passiven Kühlung profitieren, benötigen Sie zudem eine Sole- oder Erdwärmepumpe. Geht es Ihnen um die aktive Kühlung mit der Wärmepumpe, kommen auch Luftwärmepumpen infrage. Wichtig ist außerdem, dass der gewählte Wärmeerzeuger über eine entsprechende Kühlfunktion verfügt und eine Temperaturregelung die Tropfenbildung an Heiz- und Kühlflächen sicher verhindert.

Attraktive Fördermittel senken den Preis der Technik

Ob das Kühlen mit der Wärmepumpe wirtschaftlich ist, lässt sich nicht pauschal beurteilen. Denn das hängt von den individuellen Gegebenheiten und den anfallenden Kosten ab. Letztere entstehen dabei nicht allein durch die Wärmepumpenheizung, sondern auch durch die möglichen Umfeldarbeiten. Dazu gehört unter Umständen der Einbau einer Flächenheizung, mit der sich viel Wärme abführen lässt.

Begünstigend kommt eine attraktive Förderung hinzu. Diese gibt es über die Bundesförderung für effiziente Gebäude für Einzelmaßnahmen in Höhe von 30 bis 70 Prozent. Die Kosten von Umfeldmaßnahmen wie dem Nachrüsten einer Flächenheizung lassen sich im gleichen Zuge mit fördern. In unserem Förder-Überblick zeigen wir, wie das richtig funktioniert.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Ratgeberportal energie-fachberater.de entstanden.

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