Heizungstausch oder Heizungsoptimierung: Möglichkeiten und Förderung

Heizungstausch oder Heizungsoptimierung: Möglichkeiten und Förderung

In die Jahre gekommene Heizungsanlagen verbrauchen mehr Energie als nötig. Sie verursachen hohe Heizkosten und schaden dem Klima. Abhilfe schafft ein Heizungstausch, mit dem Sie Geld sparen und den Wert Ihres Hauses anheben. Läuft die bestehende Anlage noch zuverlässig, ist das nicht immer nötig. Denn dann hilft auch eine Heizungsoptimierung dabei, die Effizienz der Technik zu steigern. Das Besondere daran: In beiden Fällen übernimmt der Staat einen großen Teil der Kosten.

Heizungsoptimierung bestehender Anlagen

Haben Sie die neue Heizung erst vor wenigen Jahren einbauen lassen oder läuft sie schon mehrere Jahrzehnte? Eine Antwort auf diese Frage hilft dabei, die richtige Sanierungslösung zu finden. Denn im ersten Fall ist ein Heizungstausch oft nicht nötig. Sie können die Anlage weiter betreiben, sollten aber eine Heizungsoptimierung in Betracht ziehen. Heizungsbauer nehmen die Technik dabei genau unter die Lupe. Sie gleichen das System hydraulisch ab, tauschen alte Heizungspumpen aus und installieren neue Heizflächen, wenn die bestehenden zu klein sind. All das führt dazu, dass Wärme immer genau dort ankommt, wo Sie diese gerade benötigen. Die Verluste der Verteilung sinken und die Heizkosten fallen geringer aus. Welche Maßnahmen in Betracht kommen, hängt von den örtlichen Gegebenheiten und Ihren Wünschen ab.

Nachhaltig heizen mit regenerativen Energien

Läuft Ihre Heizung schon länger als 15 oder 20 Jahre, kann sich ein Heizungstausch lohnen. Denn damit bringen Sie die Technik auf den neuesten Stand. Sie heizen sparsamer und schonen die Umwelt. Möglich ist das mit der Einbindung regenerativer Energien, die zukünftig zur Pflicht werden. Während Sie seit Januar 2024 Neubauten in Neubaugebieten zu mindestens 65 Prozent versorgen müssen, steigt der im Gebäudeenergiegesetz geforderte Anteil vor allem im Bestand schrittweise.

Einfach und nachhaltig ist dabei der Anschluss an ein Wärmenetz, das es jedoch nicht überall gibt. Alternativ stehen Biomasseheizungen und Wärmepumpen zum Heizungstausch zur Verfügung. Erstere verbrennen Scheitholz oder Pellets. Sie stoßen Feinstaub aus und benötigen viel Platz im Haus. Wärmepumpen sind deutlich kompakter. Denn Sie bestehen aus einem Heizgerät, das Wärme aus der Luft, der Erde oder dem Boden zum Heizen nutzbar macht. Damit das sparsam funktioniert, sollte Ihr Gebäude allerdings über einen guten Dämmstandard und/oder große Heizflächen verfügen.

Übrigens: Möchten Sie eine moderne Heizung einbauen und im gleichen Zuge Ihre Immobilie sanieren? Wir unterstützen Sie gerne dabei.

Hybridheizung für Heizungstausch im Bestand

Ist das Haus zu klein für eine Pelletheizung und zu ineffizient für eine Wärmepumpe, kommt eine Hybridheizung infrage. Diese kombiniert verschiedene Heizlösungen miteinander – so zum Beispiel eine Öl- oder Gasbrennwerttherme mit einer Wärmepumpe. Während letztere weite Teile des Jahres allein für wohlig warme Räume und warmes Trinkwasser sorgt, schaltet sich die fossile Heizung nur an kalten Wintertagen zu. Sie sichert die Wärmeerzeugung ab, begrenzt die Heizkosten und verbraucht selbst nur wenig Gas oder Öl.

Ob sich eine solche Lösung lohnt, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Denn bei einer Hybridheizung sind zwei Heizungsanlagen anzuschaffen und zu betreiben. Sie benötigen einen Gas- sowie einen Stromanschluss (im Falle einer Gas-Hybridheizung) und müssen für beide Gebühren zahlen.

Solarthermie für Heizung und Warmwasser

Ob Heizungstausch oder Heizungsoptimierung: Auch die Solarthermie ist immer eine Überlegung wert. Denn die Technik nutzt kostenfreie Sonnenwärme für Heizung und/oder Warmwasser. Das Besondere daran: Solaranlagen arbeiten ohne schädliche Emissionen und nahezu ohne Verbrauchskosten. Nur etwas Strom für Pumpe und Steuerung ist nötig, um Solarwärme zu ernten.

Mit Beratung die passende Heiztechnik finden

Damit Heizungsoptimierung und Heizungstausch erfolgt haben, kommt es auf die passenden Lösungen an. Das gilt vor allem für den Einbau einer neuen Heizungsanlage, da nicht jedes System für jedes Gebäude geeignet ist. Unser Tipp lautet daher: Besprechen Sie Ihre Möglichkeiten mit einem Energieberater oder einem Heizungsbauer. Die Experten prüfen, welche Lösungen infrage kommen und zeigen auf, wie hoch Kosten sowie Einsparungen ausfallen. Auf dieser Basis ist es möglich, Maßnahmen zur Heizungsoptimierung oder Technik für den Heizungstausch fundiert auszuwählen.

Förderung für Heizungstausch von der KfW

In vielen Fällen übernimmt der Staat einen großen Teil der anfallenden Kosten. So gibt es eine Förderung für den Heizungstausch über die Bundesförderung für effiziente Gebäude für Einzelmaßnahmen. Die sogenannte BEG-EM-Förderung ist mit Zuschüssen von bis zu 70 Prozent verbunden und vor Beginn der Maßnahme online zu beantragen. Dazu benötigen Sie seit 2024 einen an die Förderzusage geknüpften Liefer- oder Leistungsvertrag (mit auflösender oder aufschiebender Bedingung), einen geplanten Ausführungstermin und eine Bestätigung zum Antrag von Ihrem Fachhandwerker.

Liegen die Unterlagen vor, beantragen Sie die Heizungsförderung online über das Portal „Meine KfW“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Über diese bekommen Sie auch Ergänzungskredite von bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit zum Schließen offener Finanzierungslücken. Beginnen Sie bis zum 31. August 2024 mit einem Heizungstausch, dürfen Sie Fördermittel bis zum 30. November 2024 nachträglich beantragen. Ab 27. Februar 2024 soll die Antragstellung über die KfW auch vor Maßnahmenbeginn möglich sein.

Förderung für die Heizungsoptimierung vom BAFA

Entscheiden Sie sich für eine Optimierung der Heizung, vergibt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse in Höhe von 15 bis 20 Prozent. Diese sind ebenfalls vor dem Beginn der Maßnahme mit den genannten Dokumenten zu beantragen – allerdings über das Online-Portal des BAFA. Sie haben auch hier die Möglichkeit, einen Ergänzungskredit zu beantragen, dürfen Anträge aber auch in der Übergangszeit nicht nachträglich einreichen.

Steuerbonus für Heizungstausch oder -optimierung

Haben Sie den Antragszeitpunkt verpasst, steht Ihnen mit dem Steuerbonus für die Sanierung eine Alternative zur Verfügung. Diese nutzen Sie nachträglich über Ihre Einkommenssteuererklärung, um drei Jahren lang 20 Prozent der Sanierungskosten von der Steuer abzusetzen. Voraussetzung ist, dass Sie ein mindestens 10 Jahre altes Haus selbst bewohnen.

 

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Ratgeberportal energie-fachberater.de entstanden.

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