Die Digitalisierung verändert das Handwerk

eingestellt von Carolin Berger am 16. Januar 2021

Die Digitalisierung verändert das Handwerk

 

Corona hat in vielen Firmen einen Digitalisierungsschub ausgelöst. Das gilt auch für das Handwerk. Bereits vor der Pandemie setzte mehr als jeder zweite Handwerksbetrieb digitale Technologien ein.

Das Handwerk hat eine positive Einstellung gegenüber der Digitalisierung. 84 Prozent der Betriebe nehmen diese Entwicklung als Chance für ihr Geschäft wahr. Das hat eine aktuelle Umfrage der Star Finanz, dem Software-Haus der Sparkassen-Finanzgruppe, aus dem Sommer 2020 ergeben. 38 Prozent erwarten durch die Digitalisierung in den kommenden fünf Jahren eine Veränderung ihres Geschäftsmodells und 32 Prozent glauben, dass Corona diese Entwicklung beschleunigen wird.

Gefragt bei kleinen und großen Betrieben

Beispiele gibt es viele – vom Dachdecker, der per Smartphone Daten direkt von der Baustelle in Echtzeit in den Betrieb überträgt, bis zur Kunstgießerei, die die 3D-Drucktechnologie zur Herstellung verlorener Formen nutzt. Dabei gilt: Je größer die Handwerksbetriebe, desto positiver stehen sie der Digitalisierung gegenüber. Bei der Gruppe der umsatzstärksten Unternehmen mit über 20 Millionen Euro Jahresumsatz empfinden 95 Prozent die Digitalisierung als Chance. Aber auch bei den Kleinstbetrieben mit bis zu neun Mitarbeitern gab nur jeder dritte an, sich nicht mit diesem Thema zu befassen.

Die Ergebnisse der Umfrage der Star Finanz decken sich mit denen einer Studie des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) und des Digitalverbands Bitkom aus dem Frühjahr. Demnach setzten bereits vor der Coronakrise 53 Prozent der Handwerksbetriebe digitale Technologien ein. Bei einer vergleichbaren Studie 2017 waren es lediglich 45 Prozent.

Beim Thema Innovationen ist Luft nach oben

Am häufigsten nutzen die Betriebe Cloud Computing, so ZDH und Bitkom. 27 Prozent der Handwerker nutzen diese Technologie. 13 Prozent nutzen smarte Software, die etwa Arbeitszeiten automatisch nach Projektstatus einteilt, 12 Prozent nutzen Trackingsysteme, mit denen sich Maschinen oder Betriebsmittel nachverfolgen lassen.

Aber: Lediglich 21 Prozent bieten aufgrund der Möglichkeiten der Digitalisierung neue Produkte und Dienstleistungen an. Das deckt sich mit der Studie der Star Finanz: Dort hieß es vor allem, dass die Digitalisierung bestehende Prozesse sowie das Online-Marketing effizienter machen sollen. Auch hier wird das Innovationspotential durch die neue Technik erst im Ansatz genutzt.

Wie es besser geht, darüber informieren verschiedene Verbände auf Webseiten und in Publikationen:

  • Das Institut für Technik der Betriebsführung im Deutschen Handwerksinstitut hat einen Praxisratgeber mit erfolgreichen Beispielen der Digitalisierung im Handwerk herausgegeben, der auf der Webseite kostenlos heruntergeladen werden kann.
  • Auch das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk unterstützt bei der Erschließung technischer und wirtschaftlicher Potenziale. Onlineangebote, Erfolgsgeschichten und Veranstaltungen sind unter www.handwerkdigital.de zu finden. Das Kompetenzzentrum ist Teil der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“, die vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird.
  • Der Zentralverband des Deutschen Handwerks beschäftigt sich ebenfalls ausgiebig mit diesem Thema auf seiner Website.

 

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