So planen Sie Ihre Karriere in fünf Schritten

Auf ins Arbeitsleben – mit der richtigen Strategie

Sie sind gut ausgebildet und bereit für das Berufsleben? Dann stellt sich jetzt die grundlegende Frage der Karriereplanung: Wie nehmen Sie Ihre Zukunft von Anfang an richtig in die Hand? Wir geben Tipps – und Einblick in jede Lebensphase, von Berufseinstieg über Kompetenzentwicklung bis zum Karriereziel.

Der Beruf bestimmt vieles im Leben: feste Verpflichtungen, jede Menge Verhaltensregeln und noch mehr Verantwortung. Zwischen Arbeitsverträgen, Gehaltsverhandlungen und Versicherungen gilt es, die eigenen Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.

Es ist daher hilfreich, zu Beginn Ihre Ziele abzustecken, sich den wichtigsten Fragen zu stellen und später persönliche Pläne an neue Chancen anzupassen. Das gibt Sicherheit beim Start in die Arbeitswelt – egal, ob im Start-up, Mittelstand oder bei einem großen Konzern.

Was sind die Anforderungen an Berufseinsteiger? Was darf ich als Einstiegsgehalt erwarten? Welche Versicherungen sind notwendig? Wie steht es um die Themen Work-Life-Balance und nachhaltigen Sinn in meiner Tätigkeit? Wir geben Antworten.

Schritt 1: Definition des eigenen Karrierewegs

Was ist das überhaupt – Karriere?

Die meisten verstehen darunter eine steile Laufbahn zur Führungsposition mit hohem Einkommen. Als eine gute Karriere kann aber auch ein Job gelten, der für Sie anderweitig zur Erfüllung wird.

Und Karriereziele verändern sich. Als junger Single steht oft das dicke Gehalt im Vordergrund. Später rückt vielleicht mehr die Vereinbarkeit von Job und Familie in den Fokus. Der eigene Karriereplan muss also variabel sein – Planung nach Schema F ist reine Theorie. Der Arbeitsmarkt ist heute viel zu flexibel für starre Verhaltensmuster.

Stellen Sie sich zu Beginn folgende Fragen: Was möchten Sie erreichen? Welche Werte sind Ihnen in Ihrem Job wichtig? Wie schnell wollen Sie erfolgreich sein? Was für ein Typ sind Sie? Was sind Ihre Stärken und welche Themen begeistern Sie? Die Antworten helfen Ihnen dabei, den eigenen Karrierewunsch zu definieren, ohne dabei Ihren Blick auf nur eine Zielsetzung einzuengen.

Infografik: Mindmap bei der Planung einer Karriere

Schritt 2: Orientierungsphase im Alter 16-25

Welches Gehalt bekommen Berufseinsteiger?

Es gibt heute diverse Möglichkeiten, gängige Gehälter im Internet zu vergleichen. Individuelle Faktoren von Arbeitgeber und Arbeitnehmer sorgen dabei für große Unterschiede, zum Beispiel Qualifikation, Branche, Unternehmensgröße, Unternehmenskultur und Beschäftigungsform.

Im Durchschnitt über alle Berufe hinweg lag das jährliche Einstiegsgehalt von Hochschulabsolventen laut Stepstone-Gehaltsreport 2018/19 bei 44.310 Euro brutto.

Die einzelnen Branchen unterscheiden sich beim Einstiegsgehalt deutlich und auch bei den Ausbildungsberufen sind die Gehaltsspannen groß. Die Region spielt ebenfalls eine Rolle. Im Süden und Westen Deutschlands liegt das Einstiegsgehalt durchschnittlich höher als im Osten. Am meisten lässt sich statistisch in Baden-Württemberg, Hessen und Bayern verdienen.

Männer verdienen im Durchschnitt immer noch mehr als Frauen. Der Unterschied kann in manchen Branchen bis zu 20 Prozent ausmachen.

Wie kann ich als Berufseinsteiger Steuern sparen?

Es gibt viele Möglichkeiten, als Berufseinsteiger Steuern zu sparen. Geben Sie eine Einkommensteuererklärung ab. Besonders wenn Sie Ihren Job nicht zum 1. Januar begonnen haben, können Sie einiges zurückbekommen. Hier ein paar Tipps:

  • Kosten für Versicherungen zur Vorsorge oder für einen Riester-Vertrag können Sie als Sonderausgaben absetzen.
  • Spenden an politische Parteien und gemeinnützige Vereine können Sie ebenfalls als Sonderausgaben geltend machen. Lassen Sie sich dafür von der Partei oder dem Verein eine Spendenbescheinigung ausstellen.
  • Setzen Sie Werbungskosten von der Steuer ab. Dabei können Sie zum Beispiel die Kosten für Ihren Umzug oder den Immobilienmakler absetzen. Auch die Kosten für Ihr Bewerbungsfoto können Sie abziehen. Vorausgesetzt, Sie haben alle Quittungen aufgehoben!
  • Jeder Kilometer zwischen Wohnung und Arbeit bringt 0,30 Euro Steuerersparnis. Sie dürfen die einfache Wegstrecke einmal pro Tag als Werbungskosten abziehen. Unabhängig davon, mit welchem Verkehrsmittel Sie zur Arbeit kommen!
  • Für Gebühren für die Kontoführung können Sie pauschal 16,00 Euro von der Steuer absetzen. Auch diese geben Sie bei den Werbungskosten an.

 

Welche Versicherungen brauche ich als Berufseinsteiger?

Die wichtigsten Versicherungen für Berufseinsteiger sind die Haftpflicht– und die Berufsunfähigkeitsversicherung. Abhängig von Ihrer Situation können außerdem eine Unfallversicherung, eine Rechtschutzversicherung und eine Hausratversicherung für Sie hilfreich sein.

Im Gespräch können wir Ihnen mehr Tipps zu Versicherungen speziell für Ihre Situation geben. Vereinbaren Sie einfach einen Termin.

Kann ich als Berufseinsteiger schon einen Kredit bekommen?

Ja, Sie können als Berufseinsteiger einen Kredit bekommen. Ob der Kredit bewilligt wird, hängt davon ab, welche Art von Kredit Sie beantragen. Und davon, wie groß das Risiko ist, dass Sie den Kredit nicht zurückzahlen können.

Einen Dispokredit (eingeräumte Kontoüberziehung) können Sie meist nutzen, wenn Ihr Gehalt über mehrere Monate regelmäßig auf Ihrem Konto eingegangen ist. Dispokredite sind aber keine Dauerlösung. Denn die Sollzinsen sind oft hoch. Ein Kleinkredit ist dann häufig günstiger.

Warten Sie dafür am besten ab, bis Sie im Job die Probezeit bestanden haben. Denn falls das Gehalt wegfällt, könnte die monatliche Rate schwer zu stemmen sein.

Im Gespräch können wir Ihnen mehr Tipps zum richtigen Kredit für Ihre Situation geben.

Welche Altersvorsorge ist für Berufseinsteiger sinnvoll?

Berufseinsteiger haben einen Vorteil: ihr Alter. Wer früh eine Altersvorsorge abschließt, gibt seinem Geld bis zur Rente viel Zeit, sich zu vermehren. Über eine lange Frist sind dafür – besonders in der aktuellen Niedrigzinsphase – Investmentfonds gut geeignet. Allerdings steht der höheren Renditechance ein höheres Risiko gegenüber.

Besonders können sich Produkte lohnen, bei denen der Staat noch Geld zuschießt. Zum Beispiel ein Riester-Vertrag. Denn wer einen bestimmten Betrag spart, bekommt jährlich eine Zulage vom Staat. Und Sie können Ihre Einzahlungen als Sonderausgaben von der Steuer absetzen. Bis zum 25. Lebensjahr gibt es beim Riester-Sparen zusätzlich einen einmaligen Berufseinsteiger-Bonus von 200 Euro.

Schritt 3: Erfolgsphase im Alter 25-35

Wohin geht meine berufliche Reise?

Junge selbstsichere Frau im Arbeitsumfeld

Beim Einstieg ins Berufsleben ist der Gehaltswunsch meist das relevanteste Detail für den Karriereplan. Nach ein paar Jahren im Job werden weitere Rahmenbedingungen des Arbeitsplatzes wichtig – vor allem das Thema Work-Life-Balance, aber auch gewünschte Aufgaben, Fortbildungen, mögliche Positionen und Arbeitsumfelder.

Die größte Motivation ist das eigene Streben nach Selbstverwirklichung – beruflich und privat. Denn jetzt fallen meist wichtige Entscheidungen in den Bereichen Jobwechsel und Umzug, Familienplanung, Hausbau oder Elternzeit.

Berufstätige sollten also immer wieder Ihre ursprüngliche Zielsetzung überprüfen und gegebenenfalls in Frage stellen. Halten Sie nicht verbissen an einmal gesetzten Zielen fest.

Kann ich mir einen beruflichen Neustart leisten?

Sie träumen von einem Job in einem neuen Unternehmen, einer neuen Stadt, vielleicht sogar im Ausland – aber scheuen die Umzugskosten? Informieren Sie sich bei Ihrem neuen Arbeitgeber: Größere Unternehmen haben nicht selten Rahmenverträge mit Umzugsunternehmen. In diesem Fall können Sie als Arbeitnehmer Geld sparen.

Zudem erhalten Berufswechsler über die Steuererklärung Unterstützung vom Staat. Wer für einen neuen Job umziehen muss, kann Werbungskosten von der Steuer absetzen.

Natürlich können Sie Ihren Umzug auch über einen Kredit finanzieren. Vorausgesetzt, das neue Einkommen deckt mehr als die Lebenshaltungskosten. Dann ist der Kredit mitunter eine hilfreiche Investition in Ihre Zukunft.

Kann ich mich auch in der Elternzeit finanziell gut aufstellen?

Verlieren Sie vor lauter Kinderglück das Thema Rente nicht ganz aus den Augen. Während der Elternzeit entsteht mitunter eine Lücke in Ihrer Altersvorsorge. Die Rentenversicherung berücksichtigt zwar den Elterngeld-Zeitraum als Kindererziehungszeit, aber mit dem Durchschnittsverdienst aller Versicherten als Berechnungsgrundlage.

Schließen Sie diese Lücke am besten mit einem Fondsparplan. Der lässt sich schon mit regelmäßigen Sparbeträgen ab 25 Euro einrichten. Vereinbaren Sie einfach einen Termin mit uns.

Wie sichere ich mit meiner Altersvorsorge meine Familie ab?

Mit einer Kapitallebensversicherung sorgen Sie sinnvoll für Ihre Zukunft vor. Denn sie ist eine Kombination aus Hinterbliebenenschutz und Altersvorsorge. So legen Sie Geld für Ihre Altersvorsorge an und sichern gleichzeitig Ihre Familie ab. Sollte Ihnen etwas zustoßen, erhalten Ihre Angehörigen die vereinbarte Summe.

Der Versicherungsschutz besteht ab dem ersten Beitrag. Durch die mindestens zwölfjährige Laufzeit bilden Sie schon mit kleinen Beiträgen ein finanzielles Polster für Ihren Ruhestand. Wir unterstützen Sie gern bei Ihrer Vorsorge.

Wie spare ich beim Hausbau?

Freistehendes Einfamilienhaus, Doppelhaushälfte oder Reihenhaus: Bei Ihrem Bauvorhaben sollten Sie auf finanzielle Unterstützung vom Staat setzen – mit Wohnungsbauprämie, Baukindergeld, Arbeitnehmersparzulage oder öffentlichen Förderdarlehen. Wir beraten Sie gerne, ob Sie Fördermittel für Ihr Eigenheim in Anspruch nehmen können.

Schritt 4: Spezialisierungs-Phase im Alter 35 – 45 Jahre

Passen meine Ziele (noch) zu meiner Karriere?

Wenn Sie rechtzeitig die beruflichen Weichen gestellt haben, können Sie jetzt bereits auf einige spannende Herausforderungen und Erfolge zurückblicken. Auch privat sind in dieser Phase meist die größten Meilensteine erreicht.

Wer allerdings jetzt grübelt, hat seine Karriere mitunter unbemerkt in die falsche Richtung entwickelt. Fragen Sie sich, was Ihnen heute wichtig ist. Verwirklichen Sie beruflich grade Ihre persönlichen Wünsche oder eher die Erwartungen von außen? Womöglich bietet Ihnen ein Jobwechsel oder eine Neuorientierung innerhalb Ihres Unternehmens einen ganz neuen Karriereweg.

Wie viel Spezialwissen brauche ich?

Meeting mehrerer Mitarbeiter mit Coach

Sie erfüllen alle Anforderungen Ihres Jobs mit Bravour, Routine macht sich breit? Dann spezialisieren Sie sich. Denn es gibt immer noch weitaus mehr zu wissen. Unterschätzen Sie diesen beruflichen Lebensabschnitt nicht – jetzt entscheidet sich Ihre Karriere.

Entwickeln Sie Ihre Kompetenzen in Fortbildungen. Oder bilden Sie sich privat weiter, zum Beispiel mit einem Sabbatical als Bildungsurlaub. Das kann als unbezahlter Urlaub genommen werden – dann müssen Sie selbst für Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung sorgen. Oder der Arbeitgeber finanziert mit. In jedem Fall sollten Sie Ihre Rentenversicherung auf freiwilliger Basis weiterführen.

Natürlich kann auf diesem Weg nicht jeder gleich zum Vorstandschef werden. Für den Wettbewerb in Ihrem Arbeitsbereich stellen Sie sich mit zusätzlichen Qualifikationen aber langfristig besser auf.

Schritt 5: Sinn-Phase im Alter 40+ Jahre

War es das jetzt?

Nein. Sie stehen mit beiden Beinen fest im Job und haben ein großes berufliches Netzwerk. Jetzt können Sie Ihr Potenzial voll ausschöpfen. Entweder indem Sie weiter Gas geben und Ihre bisherige Laufbahn krönen, oder indem Sie mit Ihrem Tun etwas Sinnstiftendes bewirken. Im Idealfall kombinieren Sie beides in einem Job mit nachhaltigen Auswirkungen.

Glücklich ist, wer diese berufliche Erfüllung bei seinem aktuellen Job bereits gefunden hat. Andere haben einen Neustart im Sinn, denken vielleicht an Jobwechsel oder Existenzgründung.

Beachten Sie: Da Sie in dieser Lebensphase meist eine recht teure Arbeitskraft darstellen, kann eine Umorientierung – anfangs – mit einem finanziellen Rückschritt verbunden sein.

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Anlagestrategie können Sie diesen Einbußen schon im Vorfeld entgegenwirken.

Die zweite gute Nachricht: Nicht nur das Gehalt oder der Job an sich sorgen für Zufriedenheit, sondern auch das Gefühl, zu wissen, wofür man ihn macht. Die generelle Empfehlung für Karrierepläne lautet daher: Bleiben Sie trotz Plan stets offen und flexibel. Viel Erfolg!

 

Im Gespräch geben wir Ihnen gerne mehr Tipps
zu Ihren Finanzen im Beruf sowie zu den Themen Geldanlage oder
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Der Beitrag Karriereplanung erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.

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