Fußbodenheizung nachrüsten: Möglichkeiten und Fördermittel

Eine Fußbodenheizung verteilt wohlige Strahlungswärme gleichmäßig in Ihren Wohnräumen. Sie sorgt für ein hohes Wärmewohlbefinden, kommt ohne Zugerscheinungen aus und begünstigt die Effizienz vieler Heizsysteme. Während die Technik im Neubau längst Standard ist, können Sie im Altbau eine Fußbodenheizung nachrüsten. Welche Voraussetzungen dabei zu erfüllen sind und wie der nachträgliche Einbau gelingt, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.
Strahlungswärme ohne Zugerscheinung und hohe Effizienz

Flächenheizungen aktivieren Böden, Wände oder Decken als Heizflächen. Möglich ist das mit wasserführenden Rohren oder elektrischen Leitern, die Wärme in die Bauteile einbringen. Wenn Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten, erwärmen Sie Ihre Wohnräume fortan über den Boden und profitieren von zahlreichen Vorteilen. Vornan steht die gleichmäßige Wärmeverteilung, die ein hohes Wärmewohlbefinden schafft. Die ausgesendete Strahlungswärme wirbelt weniger Staub auf und die versteckt installierten Heizflächen sparen zudem wertvollen Platz. Denn klassische Heizkörper, die zu einem großen Teil die Luft erwärmen, sind durch die Nachrüstung einer Fußbodenheizung oft nicht mehr erforderlich. Günstig ist außerdem, dass Ihre Heizung mit niedrigeren Vorlauftemperaturen auskommt. Brennwertanlagen sowie Umweltheizungen wie die Wärmepumpe arbeiten dadurch effizienter und Ihre Heizkosten sinken.
Heizkosten sparen Sie nicht nur mit der Nachrüstung einer Fußbodenheizung. Auch eine energetische Sanierung hilft, die monatlichen Kosten zu senken. Mehr dazu.
Voraussetzungen für die Nachrüstung der Fußbodenheizung
Möchten Sie von den Vorteilen profitieren und eine Fußbodenheizung nachrüsten? Dann gilt es, die Voraussetzungen zu prüfen. Wichtig für die nachträgliche Installation der Flächenheizung ist dabei, dass eine entsprechende Aufbauhöhe zur Verfügung steht. Je nach System können 20 bis 70 Millimeter erforderlich sein. Neben der Höhe spielt auch das Gewicht eine Rolle. Denn die vorhandenen Decken müssen dieses sicher tragen können. Vor allem dann, wenn Sie eine Fußbodenheizung im Altbau nachrüsten und einfache Holzbalkendecken haben, kann das die Wahl der möglichen Systeme einschränken. Gleiches gilt auch für den energetischen Zustand des Gebäudes. Gibt es keine Dämmung und ist der Wärmebedarf hoch, müssen Sie die Flächenheizung unter Umständen mit Heizkörpern kombinieren. Denn die Bodenheizung leistet je nach System üblicherweise nicht mehr als 50 bis 100 Watt pro Quadratmeter.
Unser Tipp: Besprechen Sie das Vorhaben mit einem Energieberater oder Fachhandwerker aus Ihrer Region. Die Experten nehmen die örtlichen Gegebenheiten genau unter die Lupe und geben eine fundierte Auskunft darüber, ob sich die Fußbodenheizung nachrüsten lässt.
Passende Fußbodenheizung nachrüsten: Systeme im Vergleich
Erfüllen Sie alle Voraussetzungen zur Nachrüstung, stehen verschiedene Systeme zur Auswahl. Diese lassen sich grundsätzlich in Nass- und Trockensysteme unterscheiden.
- Klassische Nasssysteme bestehen aus wasserführenden Leitungen auf einer Dämmunterlage. Sie sind mit Heizestrich überdeckt und punkten mit einem hohen Speichervermögen. Durch das höhere Flächengewicht und die Aufbauhöhe von 50 bis 70 Millimetern lässt sich diese Art der Flächenheizung jedoch nicht überall nachrüsten.
- Dünnschichtsysteme (ebenfalls nass verlegt) bestehen aus schlanken Rohren, die nur von einem dünnen Fließestrich überdeckt sind. Die Aufbauhöhe liegt je nach Anbieter bei 15 bis 20 Millimetern und das Flächengewicht ist gering.
- Trockenbausysteme haben ebenfalls ein geringes Flächengewicht. Hier liegen die Rohre allerdings mit Leitblechen in der Dämmebene. Sie werden von einem dünnen Trockenestrich überdeckt und reagieren schnell auf geänderte Temperaturanforderungen. Die Aufbauhöhe beträgt 20 bis 40 Millimeter.
- Elektrische Fußbodenheizsysteme lassen sich direkt auf dem bestehenden Boden installieren. Sie kommen mit einer Aufbauhöhe von drei bis zehn Millimetern aus und erfordern keine Änderungen am vorhandenen Heizsystem. Da die Systeme mit Strom heizen, können die Verbrauchskosten im Dauerbetrieb sehr hoch ausfallen. Nutzen Sie die Technik als Ergänzung, etwa um im Bad schnell für warme Füße zu sorgen, kann sie sich jedoch lohnen.
Eine Alternative stellen Fräsverfahren dar. Dabei schneiden Anbieter Kanäle in den bestehenden Boden. Sie legen wasserführende Leitungen ein, überdecken diese mit einem Harz und aktivieren den Boden so als Heizfläche. Während die Verfahren günstig, schnell und sauber sind, benötigen Sie eine Dämmung unter der Decke. Das gilt zumindest für Räume über unbeheizten Bereichen und hilft, die Wärmeverluste nach unten zu reduzieren.
Wichtig zu wissen: Wenn Sie eine nass verlegte Fußbodenheizung nachrüsten, kann diese viel Wärme speichern und Heizpausen überbrücken. Sie reagiert dafür sehr träge auf geänderte Temperaturanforderungen. Anders bei Dünnschicht- und Trockenbausystemen: Diese reagieren schnell, speichern aber selbst kaum Wärme. Bei der Nachrüstung einer Fußbodenheizung im Altbau stellen sie allerdings oftmals die einzige Lösung dar.
Fördermittel senken die Kosten für den nachträglichen Einbau
Wenn Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten, entstehen Kosten von 50 bis 150 Euro pro Quadratmeter. Während elektrische Heizsysteme bei der Anschaffung am günstigsten sind, kosten spezielle Dünnschichtsysteme häufig am meisten. Um die Ausgaben abzufedern, können Sie in vielen Fällen eine Förderung beantragen. Erhältlich sind dabei Zuschüsse in Höhe von 15 bis 20 Prozent, die Sie im Zuge einer Heizungsoptimierung bekommen. Voraussetzung: Die bestehende Heizung muss mindestens zwei Jahre alt sein und die Flächenheizung muss mit einer Vorlauftemperatur von maximal 35 Grad Celsius auskommen. Rüsten Sie die Fußbodenheizung im Zuge eines Heizungstauschs nach, gelten diese Vorgaben nicht. Denn dann können Sie die Technik als Umfeldmaßnahme einer förderbaren Heizung mitfördern lassen. Der Zuschuss steigt dabei auf 30 bis 70 Prozent an. Um davon zu profitieren, müssen Sie die Mittel in jedem Fall vor dem Beginn der Maßnahme beantragen. Ihr Energieberater oder Fachhandwerker unterstützt Sie dabei.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Ratgeberportal energie-fachberater.de entstanden.
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