Die persönliche Inflation bekämpfen
Alles wird teurer: Die Inflation ist derzeit so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr. Doch sind davon nicht alle Menschen gleich stark betroffen. Wie sich abschätzen lässt, was die Teuerung für Ihren Geldbeutel bedeutet, und was Sie dagegen tun können.
Um 7,3 Prozent stiegen die Preise in Deutschland im März 2022 laut dem Bundesamt für Statistik (destatis) im Vergleich zum Vorjahr. Damit lag die Inflationsrate so hoch wie seit den 80er-Jahren nicht mehr. Wichtigste Ursache ist der Krieg in der Ukraine. Dadurch erhöhten sich die Preise für Erdgas, Erdöl und Strom im Vorjahresvergleich um fast 40 Prozent. Die Zahlen spiegeln die Situation einzelner Menschen allerdings nur unzureichend wider. Wie stark Sie die Inflation trifft, hängt vor allem davon ab, wie viel Geld Sie für welche Güter ausgeben. Besitzen Sie zum Beispiel kein Auto, benötigen Sie keinen Kraftstoff – der gehört aber zum Warenkorb der Preisstatistik, dem sogenannten Verbaucherpreisindex. Auf diese Weise werden Sie weniger stark betroffen sein.
Persönliche Inflation ermitteln
Gegen die Inflation selbst können Sie nichts tun. Sie können aber berechnen, wie groß die Auswirkungen der momentanen Preisanstiege auf Ihr Geld sind. Das geht mit dem Persönlichen Inflationsrechner des Statistischen Bundesamts. Damit wird die amtliche Inflationsrate mit der eigenen abgeglichen. Dafür müssen Sie nur angeben, wie hoch Ihre Ausgaben insgesamt und für bestimmte Waren und Dienstleistungen waren. Abhängig davon, wie sich die eigenen Ausgaben für Essen, Miete, Auto und andere Bereiche verteilen, kann die persönliche Inflation über oder auch unter der offiziellen Inflationsrate liegen.
Gegensteuern mit System
Gegen immer höhere Preise können Sie kaum etwas tun. Trotzdem sollten Sie gegensteuern. Sparen lässt sich immer auf zwei Wegen: weniger ausgeben oder mehr einnehmen. Mehr einnehmen lässt sich vor allem, indem man steuerliche Vorteile und staatliche Förderungen vollständig nutzt. Mehr Gehalt ist natürlich nicht so einfach zu verhandeln. Ansonsten sollten Sie unnötige Kostentreiber erkennen und abstellen.
Dazu sollten Sie als Erstes wissen, wie viele Einnahmen und Ausgaben Sie im Monat haben. Helfen kann dabei ein Haushaltsbuch. Das gibt es zum Beispiel bei Geld und Haushalt, dem Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe, in gedruckter Form oder als Webanwendung. Oder Sie nutzen den Finanzplaner im Online-Banking der Sparkasse.
Haben Sie sich einen Überblick verschafft, entdecken Sie vielleicht einige „schwarze Löcher“: Das Zeitungs- oder Streamingabo zum Beispiel nutzen Sie schon lange nicht mehr, haben es aber nie gekündigt. Verträge für Strom und Gas, Telefon oder Versicherungen gehören eventuell einmal auf den Prüfstand. Inzwischen könnte es günstigere geben. Grundsätzlich lohnt immer ein Preisvergleich. Wenn Preise stark schwanken, gibt es mehr Ausreißer nach oben oder unten. Helfen können Preissuchmaschinen wie Idealo oder billiger.de. Ob Auto, Handy, Laptop, Möbel, Kleidung oder Bücher – sie sind gebraucht wesentlich günstiger. Dazu schonen Sie die Umwelt. Setzen Sie sich für bestimmte Bereiche monatliche Budgets. So geben Sie nicht versehentlich mehr aus, als Sie sich eigentlich leisten wollen.
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