Die besten Anlagen für die Langstrecke

Die besten Anlagen für die Langstrecke

Für das Alter vorsorgen und dabei flexibel bleiben

Gerade junge Menschen tun sich häufig mit dem Gedanken an die Altersvorsorge schwer. Doch wer früh anfängt, ist gut beraten. Wir verraten Ihnen, wie Sie heute schon für morgen sparen und dabei ganz flexibel bleiben.

Früher war das Leben planbarer als heute. Für die großen Träume, ein unbeschwertes Rentendasein und die Absicherung der Familie investierten die Generationen Nachkrieg bis Golf in klassische Lebens- und Rentenversicherungen – in Geldanlagen mit Laufzeiten von 30 Jahren oder mehr.

Heute ist das Leben, besonders für junge Menschen auf der beruflichen Überholspur, abwechslungsreicher und mit mehr Überraschungen gespickt: schnelle Jobwechsel, der Verlust des Arbeitsplatzes, Elternzeit, Sabbatical, Scheidung, Immobilienprojekte oder Beteiligungen, aber auch der Konkurs des eigenen Unternehmens können dazwischenkommen.

Alles Überraschungen mit finanziellen Konsequenzen. Gerade in jungen Jahren sollte die Geldanlage zur Altersvorsorge daher ein hohes Maß an Flexibilität bieten.

An Aktien führt kein Weg vorbei

Geht es um die Kombination aus Rendite und Flexibilität, gibt es zurzeit nur eine Anlageform: Aktien. Über Zeiträume von 15 Jahren und mehr sind sie die renditestärkste Anlageform. Dabei sind Aktien gleichzeitig relativ risikoarm. Zumindest, wenn Sie die folgenden zwei Faktoren berücksichtigen:

1. Langfristig denken – Ruhe bewahren

Das Auf und Ab an den Tagesbörsen zehrt an den Nerven. Wenn es um Ihre (sichere) Altersvorsorge geht, sollten Sie daher nicht auf Day-Trading setzen. Hier ist es entscheidend, langfristig zu denken. Wo die Kurse der Aktien morgen oder am Ende des Jahres stehen, ist deshalb zunächst unerheblich. Wichtig ist die Entwicklung innerhalb einer Dekade.

2. Überregional und branchenunabhängig investieren

Je mehr Sie in die Breite gehen, desto sicherer sind Sie aufgestellt: Wertverluste einzelner Aktien lassen sich durch Streuung auffangen. Denken Sie deshalb ruhig international und branchenübergreifend. Das funktioniert übrigens auch mit Aktien-Indexfonds, sogenannten EFTs (Exchange Traded Funds).

Fokus auf ETFs

Aktienfonds sind Anlageprodukte, die in Aktien investieren. Sie spiegeln dabei einen Aktienindex wider, etwa den Dax mit seinen 30 gelisteten Unternehmen. Bei weltweit angesiedelten ETFs können dies auch wesentlich mehr Unternehmen sein. Der Aktenindex MSCI World etwa beinhaltet mehr als 1.600 Aktien aus 23 Ländern.

Entscheidender Vorteil von ETFs sind die geringen Kosten: Die Auswahl der Aktien, die einem ETF angehören, funktioniert nach festen Regeln. Im MSCI-World-Index sind beispielsweise die Unternehmen mit den höchsten Börsenwerten eines jeweiligen Landes gelistet. Wenn Sie sich für einen ETF entscheiden, bedarf es somit keiner kostenintensiven, permanenten Fond-Analyse oder Fond-Anpassung durch Experten.

ETF-Sparplan und Flexibilität

Sparkassen und Banken bieten Sparpläne an, die in ETFs investieren. Sie als Vertragspartner zahlen dabei regelmäßig, meist per monatlicher Überweisung, einen vereinbarten Betrag in Ihren Sparplan ein. Dieser hat eine bestimmte Laufzeit.

Und wo bleibt die Flexibilität? Ganz einfach: Ihre Beiträge für einen Sparplan können Sie jederzeit erhöhen, zum Beispiel, wenn Sie durch einen Karrieresprung plötzlich mehr einzahlen können. Auch das Reduzieren des Betrags, das Aussetzen einiger Zahlungen oder Einmalzahlungen sind kein Problem. Sie können zudem jederzeit Teile des Geldes entnehmen oder den Vertrag auflösen und so über die komplette angesparte Summe verfügen.

Alternative: ETF-Rentenversicherung

Alternativen zu ETF-Sparplänen stellen private Rentenversicherungen dar, die ebenfalls auf ETFs basieren. Diese Rentenversicherungen sind zwar etwas teurer, haben aber steuerliche Vorteile, insofern die Laufzeit mindestens zwölf Jahre beträgt und der Vertrag nicht vor dem 62. Lebensjahr (12/62-Regelung) gekündigt wird. Die Flexibilität solcher Rentenversicherungen ist genauso hoch wie die von ETF-Sparplänen.

In Kombination mit einer Rürup-Rente lassen sich die Jahresbeiträge bis zu einer Höhe von 23.300 Euro (46.600 Euro bei Ehepaaren) sogar als Sonderausgaben mit 84 Prozent steuerlich absetzen (Stand 2017).

Altersvorsorge: lebenslange Rente oder Auszahlung

Sowohl die ETF-Rentenversicherung als auch der Sparplan eignen sich zur Altersvorsorge.

Für die Auszahlung der privaten Rentenversicherung haben sie drei Möglichkeiten: Zum Beispiel ist eine einmalige Überweisung der Gesamtsumme möglich. Auch eine schrittweise Auszahlung oder eine garantierte monatliche Rente bis zum Lebensende sind denkbar.

Gleiches gilt auch für den ETF-Sparplan. Sie können Ihr Vermögen umschichten, zum Beispiel auf ein Tagesgeldkonto, und es von dort schrittweise entnehmen (Überweisung oder Bargeldauszahlung). Sie können Ihr Geld ebenfalls als Einmalzahlung in eine private Rentenversicherung einzahlen. Mit dieser haben Sie dann wiederum die Option der garantierten lebenslangen Rente.

Alles auf eine Karte? Ganzheitlich denken!

Besprechen Sie Ihre Anlagesituation mit einem professionellen Berater. Nur unter Einbeziehung aller Aspekte, also Einnahmen und Ausgaben, Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aber auch Rücklagen für Modernisierungen, können Sie eine sinnvolle, individuell passende Anlagestrategie entwickeln.

 

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Der Beitrag Langfristig anlegen erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.

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