Auf neuen Wegen zu mehr Finanzwissen
Die erste Steuererklärung macht viele ratlos. Ähnlich geht es jungen Leuten bei anderen Finanzthemen wie Altersvorsorge. Zum Glück gibt es eine Vielzahl an Informationsquellen für Finanzthemen – auch online.
Bücher, Schreibblöcke und Fahrkarten: Das kostet und so manche Fachbücher sind echt teuer. Timo studiert Maschinenbau und sein letztes Buch hat 40 Euro gekostet. Ein Freund hat ihm vorgeschlagen, über die Steuererklärung Geld zurückzuholen. Er meinte, man könne viel Geld sparen, indem man seine Studienkosten von der Steuer absetzt. Aber Timo hat noch nie eine Steuererklärung ausgefüllt. Wie soll er jetzt vorgehen?
Finanzbildung erst, wenn’s drauf ankommt
So wie Timo geht es vielen jungen Erwachsenen. Finanzielle Themen werden erst dann wichtig, wenn es dafür einen konkreten Anlass gibt. Eine Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) zeigt, dass die Motivation der Jugendlichen für Finanzbildung das Bewältigen bestimmter Situationen ist. Die Hauptgründe für junge Menschen, sich mit Geldthemen auseinanderzusetzen, sind:
- Steuererklärung
- Altersvorsorge
- Nebentätigkeit wie Ferienjob und Praktikum
- Interesse an einer Anschaffung – zum Beispiel Handy oder Auto
Die DIA-Studie zeigt, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene ihren Wissensstand überschätzen. Auffällig ist dabei, dass Befragte ohne Schulabschluss ihre Kenntnisse für besonders gut halten. Gerade jene, die zusätzliche Bildungsangebote nutzen müssten, halten dies also für überflüssig. Doch nicht nur der Bildungsgrad sorgt für unterschiedliche Selbsteinschätzungen. Je nach Geschlecht werden verschiedene Beurteilungen über den eigenen Kenntnisstand gemacht. Junge Männer schätzen ihr Finanzwissen höher ein als junge Frauen. Generell fühlt sich die junge Generation bei Themen wie Sparen und Miete besser informiert als in Sachen Kredite, Steuern, Altersvorsorge und Börse.
Wie man an Finanzwissen kommt
Timo weiß: Es gibt eine Vielzahl an Informationsquellen. Verschiedene Medien bieten Auskunft an, Familie und Freunde können Aufklärungsarbeit auf dem Gebiet leisten und Bildungseinrichtungen informieren ebenfalls über Finanzthemen. Als er abends auf dem Sofa liegt und mit dem Handy seine Social-Media-Accounts checkt, stößt Timo auf Instagram auf ein paar interessante Seiten zum Thema Finanzen. Timo ist begeistert von den Beiträgen: Sie informieren ihn und leiten ihn zu Websites weiter, die noch mehr Infomaterial bieten.
Timos Wahl bestätigt, was die DIA-Studie herausgefunden hat: 56 Prozent der Befragten mit Abitur oder Fachhochschulreife nutzen Internetquellen, um sich zu informieren. Weitere 34 Prozent verschaffen sich Wissen durch Zeitungen, Zeitschriften und Bücher. Befragte ohne Schulabschluss greifen auf Apps oder professionelle Informationsquellen zurück. Die meisten Schüler bevorzugen, sich durch Familie oder Freunde informieren zu lassen. Seminare oder Kurse sind, unabhängig von der Schulbildung, für die Befragten eher uninteressant.
Aus seiner Schulzeit hat Timo nur wenig Finanzwissen mitgenommen. Damit ist der Student nicht allein: Die DIA-Umfrage ergab, dass 41 Prozent der Schüler sich in Finanzfragen schlecht informiert fühlen. Fast alle Schüler würden sich ein Fach „Finanzwissen“ an den deutschen Schulen wünschen. Das Schulfach „Wirtschaft“ ist dafür ein Anfang – allerdings gibt es das bisher nur in sehr wenigen Bundesländern.
Aber nicht nur die Schulen können das Gebiet Finanzen behandeln: Auch das private Umfeld der jungen Menschen und die Banken sind gefragt, das Thema zu stärker in den Fokus der Jugend zu rücken. Natürlich sind auch Eigeninitiative und Neugier der jungen Generation Grundvoraussetzung für eine stärkere Finanzbildung.
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Der Beitrag Auf neuen Wegen zu mehr Finanzwissen erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.
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