5. Woche – Lara Müller berichtet über Ihre Zeit in Ruanda

Treffen aller Dachverbände

Da das Treffen aller Dachverbände der Mikrofinanzinstitute Ostafrikas immer näher rückt, gab es diese Woche viel zu tun. Alle Flugtickets wurden gebucht, das Hotel reserviert, der Transport organisiert und inhaltliche Dinge wie die Präsentation wurden ausgearbeitet. Insgesamt findet das Treffen zweimal jährlich statt und hat zum Ziel den Mikrofinanzsektor Ostafrikas durch gegenseitigen Wissens- und Erfahrungsaustausch zu stärken. Ob man diesem Ziel auch durch das anstehende Treffen näher gekommen ist, werde ich dann nächste Woche berichten können.

Etablierung einer beruflichen Ausbildung

Ein großes Projekt mit dem sich die Sparkassenstiftung für internationale Kooperation in Ruanda beschäftigt ist die berufliche Bildung. Wie ich bereits in vorherigen Beiträgen beschrieben habe, versucht man im Mikrofinanzbereich ein „Dual system“ also eine berufliche Ausbildung zu etablieren.
Es gibt bereits eine erste Klasse mit Auszubildenden aus verschiedenen Mikrofinanzinstituten. In dem ganzen Prozess der Etablierung ist wichtig, dass man nicht nur den Lernfortschritt der Auszubildenden betrachtet, sondern auch umgekehrt die Trainer, die für die Ausbildung zuständig sind, beurteilt. Somit habe ich einen Vormittag am „Berufsschulunterricht“ teilgenommen und anhand eines Evaluationsbogens den Trainer beurteilt. Dabei wurde unter anderem auf fachliche, aber auch methodische und didaktische Fähigkeiten geachtet. Nach einer knappen Stunde Verspätung, da erst Arbeitsmaterialien zusammengesucht und Vorbereitungen getroffen werden mussten, wurde der Unterricht dann erfolgreich gestartet.

Entwicklung eines Lehrplans

Auch bei der Entwicklung von Curricula für spezifische Berufe in Mikrofinanzinstituten geht es voran. Ziel ist es ein Curriculum also eine Art Lehrplan, bestehend aus verschiedenen Modulen, für jeden speziellen Beruf innerhalb eines Mikrofinanzinstitut zu entwickeln. So braucht zum Beispiel ein Accountant anderes Fachwissen wie ein Personaler oder Kreditsachbearbeiter. Folge dessen ist, dass drei Curricula entstehen werden, die unterschiedliche Module enthalten.
Anhand von Stellenausschreibungen und Recherche haben wir Zuständigkeiten und Aufgaben herausgefiltert, die für den jeweiligen Beruf nötig sind. Um die Ergebnisse zu überprüfen und die Aufgaben immer detaillierter und kleinschrittiger darzustellen, wurden über 100 Experten, die in dem jeweiligen Beruf arbeiten, zu einem Workshop eingeladen.
Der Workshop wird gleichzeitig zum Treffen aller Dachverbände der Mikrofinanzinstitute Ostafrikas stattfinden, was organisatorisch bei so vielen Leuten eine kleine Herausforderung ist. Da ich bei beiden Aufgaben mitgewirkt habe, werde ich wohl zwischen den zwei Treffen immer mal hin und her springen.

Somit steht mir eine spannende Woche bevor, von der es mit Sicherheit demnächst viel zu berichten gibt.

 

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