Worauf Sie beim Kauf eines Fertighauses achten müssen
Jedes fünfte neu gebaute Ein- oder Zweifamilienhaus ist hierzulande ein Fertighaus – Tendenz steigend. Kein Wunder, lassen sich die Gebäude doch sehr schnell errichten.
Gerade in Zeiten von Corona sehnen sich viele Menschen nach einem schönen Zuhause mit etwas Grün und Platz für die ganze Familie. Am besten soll das neue Heim schnell fertig sein – und bezahlbar natürlich auch. In den letzten Jahren sind beim Bau von Immobilien die Fertighäuser wieder verstärkt in den Fokus gerückt.
Die in großen Industriehallen vorgefertigten Häuser haben heutzutage einen weitaus besseren Ruf als noch zu ihren Anfängen in den 60er-Jahren. Ein Haus von der Stange? Das war gestern. Wer sich heute für ein Fertighaus interessiert, kann sich das Gebäude in fast allen Details selbst konfigurieren und an seine Bedürfnisse anpassen. Deswegen lässt sich auch die Frage, ob Massivhäuser oder Fertighäuser die bessere Wahl sind, nicht allgemein beantworten. Jede Bauweise hat ihre Vor- und Nachteile.
So unterschiedlich können Fertighäuser sein
Fertighäuser sehen alle gleich aus? Stimmt nicht, denn schon am Anfang müssen sich Häuslebauer grundsätzlich für eine Bauweise entscheiden:
- Die meisten Fertighäuser werden in der sogenannten „Leichtbauweise“ errichtet. Hier werden Holzrahmen mit Dämmmaterial ausgefüllt und anschließend verkleidet.
- Bei Häusern der sogenannten „Ständerbauweise“ tragen gebäudehohe Ständer das Fertighaus.
- Fertighäuser können auch massiv gebaut werden – mit vorgefertigten Elementen aus Beton oder Ziegeln. Der Fachbegriff hierfür ist „Fertig-Massivhaus“.
- Eine spezielle und ebenfalls beliebte Version des Fertighauses ist das Blockhaus. Hierbei werden Holzstämme an den Ecken verbunden und anschließend an der Innenseite gedämmt.
Wie lange dauert es bis zum Einzug ins Fertighaus?
Wer es besonders eilig hat, kann im optimalen Fall innerhalb von sechs bis sieben Monaten einziehen – inklusive Planung und Baugenehmigung. Die Planungs- und Bauzeit ist dabei abhängig von dem Grad der Individualisierungen, der Größe des Hauses, einem möglichen Keller und externen Faktoren wie der Dauer bis zur Baugenehmigung. Wer sich für ein schlüsselfertiges Haus entscheidet, überlässt den Innenausbau dem Fertighaushersteller – beim Ausbauhaus schreitet der Bauherr selbst zur Tat und übernimmt Gewerke wie Elektroinstallationen, Sanitärausbau und Bodenbeläge. Auch dies kann die Bauphase verlängern.
Der Bau an sich geht schnell: Vom Eintreffen der Teile auf der Baustelle bis zum Richtfest vergehen meist nur zwei Tage – danach beginnt der Innenausbau. Für ein traditionell gebautes Massivhaus werden dafür drei bis vier Wochen veranschlagt. Dafür ist es mit durchschnittlich 120 Jahren Lebensdauer etwas beständiger als das mit etwa 90 Jahren angepeilte Fertighaus.
Vorteil bei der Energieeffizienz
Fertighäuser sind bezüglich Dämmung und Energieeffizienz mittlerweile stark optimiert. Wird beim Hausbau etwas mehr investiert, ist sogar der Standard eines Plusenergiehauses erreichbar. Bei diesem Vorhaben streben die Bauherren an, eine positive Energiebilanz zu erreichen: Es wird mehr Energie gewonnen als das Gebäude verbraucht. Darüber hinaus wird der Bau solcher Häuser und viele weitere energiesparende Maßnahmen aktuell durch die KfW gefördert. Diese Regelung gilt bis Ende Juni – ab dem 1. Juli übernimmt das Bafa diese Aufgabe.
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