Wie sich Hundebesitzer absichern
Seit Ausbruch der Coronapandemie haben viele Familien ihre Liebe zum Hund entdeckt: Gut 25 Prozent mehr Neuregistrierungen als im Vorjahr zählt die Tierschutzorganisation Tasso. Ein Tier kann allerdings auch teuer werden – beispielsweise, wenn es einen Schaden verursacht oder krank wird. So sichern Sie sich ab.
Das leuchtet jedem direkt ein: Wenn ein Hund einen Menschen beißt, haftet sein Besitzer. Allerdings beginnt die Hundehalterhaftung schon deutlich früher. So gab es einen Fall, bei dem eine ältere Frau über einen schlafenden Hund gestolpert ist und sich verletzt hat. Obwohl der Hund in diesem Fall also äußerst passiv war, musste der Besitzer ein fünfstelliges Schmerzensgeld zahlen. Das Tier stellte ein gefährliches Hindernis dar, urteilte das Oberlandesgericht Hamm (Az.: 19 U 96/12).
Das Beispiel zeigt es: Eine Hunde-Haftpflichtversicherung ist für Hundebesitzer wichtig. Sie ist in einigen Bundesländern sogar vorgeschrieben, in anderen nicht. Doch auch wer die Wahl hat, sollte sich dafür entscheiden, denn ein Unfall mit einem Hund passiert schnell.
Typische Unfälle mit Hunden
Auch wenn man es als Besitzer nicht wahrhaben will: Hunde können unvorhersehbar reagieren. Dabei muss es gar nicht immer darum gehen, dass Ihr vierbeiniger Freund jemanden beim Gassigehen beißt. Der Hund könnte sich auch einfach losreißen und auf die Straße rennen. Wenn deshalb ein Auto gegen einen Baum fährt oder sich mehrere Autos wegen einer Vollbremsung ineinander verkeilen, kann das teuer werden – besonders, wenn Menschen dabei verletzt werden.
Zwar haben viele Deutsche eine private Haftpflichtversicherung, die einspringt, wenn man jemand anderem versehentlich einen Schaden zugefügt hat, doch einen Schaden, der durch einen Hund verursacht wird, übernimmt sie eben nicht. Dafür gibt es die Hunde-Haftpflichtversicherung. Bei der Deckungssumme sollte man nicht sparen, besonders dann nicht, wenn sich der monatliche Versicherungsbeitrag je nach Höhe nur um einige Cent unterscheidet. In einigen Bundesländern sind übrigens auch Mindestdeckungssummen vorgeschrieben.
Wer in einer Mietwohnung lebt, sollte darauf achten, dass dort verursachte Schäden ebenfalls abgesichert sind. Falls Sie mit Ihrem Hund viel verreisen: Es gibt auch Versicherungen, die für Schäden in Hotels und Ferienwohnungen aufkommen. Sparen kann unter Umständen, wer bereit ist, eine Selbstbeteiligung zu tragen. Hier sollte man abwägen, ob die Höhe der Selbstbeteiligung die Einsparung wert ist. Beispiel: Liegt die Differenz bei 3 Euro monatlich, spart man im Jahr 36 Euro. Muss man aber im Schadensfall einen Selbstbehalt von 300 Euro selbst tragen, heißt das, dass man mehr als acht Jahre lang keinen Schaden haben dürfte, um im Falle eines Falles wirklich etwas gespart zu haben.
Noch ein Tipp: Vor dem Abschluss sollte man nicht nur auf den Preis der Versicherung schauen, sondern vielmehr auf das, was für diesen Preis abgesichert ist. Die teuerste Police bringt nichts, wenn sie gängige Schadensfälle nicht übernimmt.
Was, wenn der Hund krank wird?
Was viele Hundebesitzer oft nicht bedenken: Auch ein Hund kann krank werden. Die Behandlung durch einen Tierarzt ist häufig teuer. Für diesen Fall gibt es die Hundekrankenversicherung – und zwar in unterschiedlichen Absicherungsstufen. Manche Policen erstatten beispielsweise auch unbegrenzt die Kosten für eine Strahlentherapie oder je nach Vertragsart gedeckelt die Kosten für die Behandlung rassespezifischer Erkrankungen. Andere übernehmen dagegen beispielsweise nur die Kosten einer Operation und die Erstattung für den Tierarzt. Dritte zahlen auch für Physiotherapie, Prothesen oder eine Zahnbehandlung. Der Krankenschutz für Hunde ist üblicherweise teurer als eine Hunde-Haftpflichtversicherung.
Mit mehr Abstand als gewohnt. Aber genauso nah.
Erreichen Sie uns vor Ort.
Der Beitrag Wie sich Hundebesitzer absichern erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.
Schreibe einen Kommentar