Wie ich in der Corona-Krise die Gesellschaft unterstützen kann

eingestellt von Carolin Berger am 4. April 2020

Wie ich in der Corona-Krise die Gesellschaft unterstützen kann

 

Innerhalb weniger Tage hat das Corona-Virus unser aller Leben auf den Kopf gestellt: Schulen und Universitäten geschlossen, viele Betriebe haben auf Homeoffice umgestellt, Treffen mit mehreren Freunden sind in der Regel verboten. Das ist für alle eine schwierige Zeit. Die Gesellschaft kann sie nur gemeinsam meistern – und du kannst deinen Teil mit Engagement dazu beitragen.

Politiker sprechen von der größten Krise seit dem zweiten Weltkrieg: Das Corona-Virus infiziert Menschen auf der ganzen Welt, über Grenzen hinweg und unabhängig von Alter und Geschlecht. Manche erkranken daran schwer, andere bemerken nicht einmal, dass sie krank sind. Doch auch wenn man selbst ein eher geringes Risiko hat, krank zu werden, ist man von der Corona-Krise betroffen: Die Läden haben geschlossen, Bars und Kneipen, das Treffen im Park in Gruppen darf nicht mehr stattfinden.

Auch auf anderer Ebene spürt man die Konsequenzen: In einigen Orten kann die Müllabfuhr den Müll nicht mehr pünktlich abholen, weil Personal fehlt. Streamingdienste zeigen Filme nicht mehr in höchster Qualität, um das Internet zu schonen. Busse, Bahnen fahren in vielen Gegenden seltener. Ganz hart trifft es all die, die wegen Corona in Kurzarbeit gehen müssen, gar arbeitslos werden oder ihr Unternehmen schließen müssen. Corona geht uns also alle an. Und darum kann auch jeder etwas dazu beitragen, die Probleme abzuschwächen.

Engagement für Freunde und Familie

  • Du lebst noch mit deinen Eltern zusammen, in einer Wohngemeinschaft oder mit einem Partner? Dann geht es dir gut, denn du bist nicht allein. Aber wie sieht es mit deinen älteren Angehörigen aus? Mit Tante oder Onkel, Opa oder Oma? Du darfst sie zwar nicht besuchen – aber du kannst zu ihnen Kontakt halten: Ruf‘ sie regelmäßig an! Falls deine Angehörigen ein Tablet oder Smartphone haben, erkläre ihnen, wie man ein Videotelefonat macht. Dann können sie dich auch sehen.
  • Es geht aber nicht nur um die Älteren: Auch junge Menschen können einsam sein. Du kennst Singles? Kümmere dich um sie! Chatte mit ihnen oder rufe sie an. Denn wer allein lebt, hat jetzt unter Umständen eine harte Zeit – unabhängig vom Alter.
  • Halte körperlich Abstand. Das geht auf vielfältige Weise: Fahre lieber mit dem Fahrrad als mit Bus oder Bahn. Lass an der Supermarktkasse ausreichend Platz zum Vordermann. Wechsle die Straßenseite, wenn dir jemand entgegenkommt. Vermeide es, dich mit Freunden zu treffen – auch nicht in Privatwohnungen. So hilfst du dabei, das Virus nicht weiter zu streuen.

Als junger, gesunder Mensch kannst du zwar auch krank werden, aber die Wahrscheinlichkeit, dass du schwer krank wirst, ist nach heutigem Stand eher unwahrscheinlich. Setz‘ dich darum für andere ein: Du hast ältere Nachbarn? Oder Nachbarn, die aus anderen Gründen zur Risikogruppe gehören? Dann kannst du für sie Besorgungen übernehmen. Das schützt sie davor, mit dem Virus in Kontakt zu kommen. Du kannst für sie beispielsweise einkaufen gehen oder zur Apotheke.

In vielen Orten haben sich bereits Nachbarschaftshilfen gebildet, bei denen du mit deinem Engagement mitmachen kannst. Im Internet kannst du leicht herausfinden, wie dies bei dir organisiert ist. Stellenweise koordinieren auch Kirchengemeinden Unterstützung für ältere Menschen und übernehmen Einkäufe. Vielleicht ist das auch bei dir so. Übrigens: In vielen Städten werden die Blutkonserven knapp. Wenn du also kannst: Geh‘ Blut spenden.

Wie du die Wirtschaft stärken kannst

Kaufst du meist bei großen Onlinehändlern ein? Das muss jetzt vielleicht nicht sein. Sie werden die Krise eher überstehen, als der kleine Laden um die Ecke. Wenn du kannst, kauf dir dort einen Coffee to go, Wurst und Käse oder ein Stück Pizza. Wenn es dir finanziell möglich ist, bestelle ab und zu in einem Restaurant in der Nähe dein Abendessen, oder kaufe bei ihnen jetzt einen Gutschein, den du nach der Krise einsetzt.

Auch die Geschäfte aus deiner Innenstadt, die jetzt geschlossen sind, betreiben oft Onlineshops. Bei ihnen kannst du aktuell weiterhin bestellen, denn im Hintergrund wird meist weitergearbeitet – lediglich das Ladenlokal hat zu. Auch damit kannst du dazu beitragen, dass die Geschäfte finanziell überleben.

Unter #supportyourlocalsonline findest du bei Instagram Ideen, um Cafés oder Restaurants in deiner Nähe zu unterstützen. In Köln kann man so beispielsweise einen virtuellen Espresso bestellen. Oder in Läden einkaufen, die üblicherweise eher keinen Versand anbieten. Auch Kunst und Kultur gibt es jetzt online gegen Spenden. Übersichten findest du bei Dringeblieben.de oder Tip Berlin und bald auch beim Dokfest München. Schau doch mal, was bei dir in der Stadt möglich ist. Und wenn du nichts findest, dann starte eine entsprechende Initiative.

Eine Veranstaltung wird verschoben, für die du ein Ticket hast? Behalte es und lass dir nicht das Geld erstatten. Zumindest nicht, wenn es dir finanziell möglich ist. Denn für die Veranstalter ist es ein enormer finanzieller Aufwand, jetzt Kosten zu haben und gleichzeitig Eintrittsgelder erstatten zu müssen.

Du hast Zeit für mehr Engagement? Die Landwirte brauchen Erntehelfer. Denn sonst bleiben in den Supermärkten unsere Gemüsefächer bald leer. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat eine Stellenbörse ins Netz gebracht.

 

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Foto: dpa/Picture Alliance

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