Weil’s um mehr als Geld geht!

Die Kreissparkasse Limburg begleitet die Energie- und Klimawende – ganz konkret und vor Ort in der Region!

Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Limburg, Patrick Ehlen.

 

Herr Ehlen, warum sind Modernisierungen bei privaten Immobilien so wichtig für den Klimaschutz?

Klimaschutz fängt an der eigenen Haustür an. Studien zufolge verursachen Gebäude ca. ein Drittel der gesamten Treibhausemissionen in Deutschland. Mit 63 Prozent haben Wohngebäude daran den größten Anteil. Eine energetische Sanierung senkt also nicht nur den Energiebedarf angesichts ständig steigender Kosten – sie sorgt auch dafür, dass unser Planet kommenden Generationen ein lebenswertes Zuhause bieten kann. Darum setzt sich die Kreissparkasse Limburg für energieeffizientes Sanieren und Modernisieren ein. Das Einsparpotenzial ist wirklich enorm!

Einige Hauseigentümer stellen sich inzwischen die Frage, ob es sich überhaupt noch rentiert, die alte Immobilie zu sanieren oder ob Abriss und Neubau nicht sinnvoller wären. Das muss natürlich jeder selbst beantworten. Allerdings ist aus Sicht des Klimaschutzes zu bedenken, dass ein Neubau – insbesondere aus Beton – durch die Erstellung selbst schon eine neue hohe Belastung für das Klima darstellt. Es lohnt sich also durchaus, eine Sanierung und Modernisierung in Betracht zu ziehen.

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Und wie geht man eine energetische Sanierung am besten an?

Ob man jetzt schon loslegen möchte oder erst in ein paar Jahren: Zunächst muss man wissen, was man an der Immobilie renovieren möchte und in welcher Reihenfolge das sinnvoll ist. Ein neues Dach oder ein modernes Bad? Eine sparsame Pelletheizung oder lieber eine Anlage mit Wärmepumpe? Am meisten Energie spart man in der Regel mit einer neuen Heizung, am besten in Verbindung mit erneuerbaren Energien. Wenn man zudem die Außenwände und das Dach dämmt, kann die Heizungsanlage sogar kleiner ausfallen und effizienter arbeiten, da eine gut isolierte Immobilie weniger Energie verbraucht.

Im nächsten Schritt sollte man die Einzelmaßnahmen in einen Plan überführen. Dazu sollte ein Energieberater hinzugezogen werden. Dieser macht eine Bestandsaufnahme und hilft dabei, einen individuellen Sanierungsfahrplan zu erstellen. Darin sind alle Maßnahmen schrittweise beschrieben und können sinnvoll in der richtigen Reihenfolge umgesetzt werden. Ein Energieberater muss ohnehin mitwirken, wenn Fördermittel beantragt werden sollen.

Die KSK Limburg wurde gerade Testsieger bei Baufinanzierungen. Was empfehlen Sie Ihren Kund*innen zur Finanzierung von energetischen Maßnahmen?

Eine energetische Sanierung kostet viel Geld. Je nachdem, welche Maßnahmen man plant, reicht das Ersparte oft nicht. Wichtig ist, dass das, was man vorhat, auch zu den eigenen finanziellen Verhältnissen und Zielen passt. Wenn man einmal im Leben eine Immobilie finanziert, sollte man sich professionellen Rat einholen. Es geht um günstige Zinsen, die richtige Laufzeit, aber auch um die Absicherung von Lebensrisiken. Uns ist wichtig, dass unsere Kund*innen die Finanzierung erhalten, die zu ihnen passt.

Für fast alle Vorhaben gibt es Fördermittel. Dafür müssen aber bestimmte Voraussetzungen und zeitliche Reihenfolgen beachtet werden. Man braucht also einen soliden Finanzierungsplan. Das Team unseres Immobiliencenters hilft gerne dabei und stellt aus verschiedenen Bausteinen die passenden zusammen. Dann weiß man genau um die monatlichen Belastungen und natürlich auch, wann man wieder schuldenfrei ist. Unsere Mitarbeiter*innen sind für alle Fragen gerne ansprechbar. Egal ob für ein unverbindliches Informationsgespräch, ein konkretes Vorhaben oder Fragen, die sich erst nach Umsetzung der Maßnahme ergeben.

Betroffene sind nicht nur Privatleute, sondern auch Kund*innen aus dem Mittelstand. Welche Rolle übernimmt die Sparkasse für die heimische Wirtschaft bei Energie und Klima?

Unsere gewerblichen Kund*innen beschäftigen die gestiegenen Energiekosten, aber auch Materialengpässe, die Verlässlichkeit von Lieferanten, Frachtkosten, geopolitische Risiken und viele andere Herausforderungen. Viele entscheiden sich jetzt dazu, ältere Technik – von der Produktion bis zum Fuhrpark – schneller durch neue zu ersetzen. Oftmals können dadurch die Energieeffizienz und die Produktivität verbessert werden. In jedem Fall werden an verschiedensten Stellen Investitionen notwendig. Wir erwarten hier das größte Investitionsprogramm dieser Dekade!

Die meisten Menschen haben für sich erkannt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um in mehr Unabhängigkeit von fossilen Energien zu investieren. Das gilt für private Haushalte, Immobilieneigentümer und natürlich für die gewerbliche Wirtschaft. Wir stehen dabei als Kreditgeber, Vermittler von Fördermitteln und Ratgeber für unsere Kund*innen zur Verfügung. Es gehört zu unserem Auftrag, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft vor Ort zu sichern. Das ist das Kerngeschäft der Sparkassen.

Gibt es bestimmte Branchen auf die Sie sich fokussieren?

Wir sind für alle Menschen und alle Branchen ansprechbar. Aus den Gesprächen wissen wir, dass Nachhaltigkeit ausnahmslos für alle Unternehmungen relevant ist. Innerhalb einer Branche gibt es je nach Unternehmen große Unterschiede. Uns ist bewusst, dass der Bedarf beispielsweise im Baugewerbe ein anderer ist als im Kfz-Handel und sich die Landwirtschaft vom verarbeitenden Gewerbe unterscheidet. Aber auch innerhalb einer Branche gibt es unterschiedliche Ausgangspositionen und Ziele. Wir betrachten jeden einzelnen Kunden individuell, stellen uns auf seine Anforderungen ein und haben den Anspruch, die Besonderheiten der jeweiligen Branche zu kennen.

Wo sehen Sie Herausforderungen und Chancen der Transformation?

Jedes Unternehmen muss sein komplettes Geschäftsmodell von A bis Z neu betrachten. Oft ist es notwendig, das Leistungsangebot anzupassen und den Einsatz von Ressourcen zu überprüfen. In der Produktion und spätestens bei Investitionen sind zunehmend Umweltstandards und andere regulatorische Anforderungen zu beachten. Auch die Digitalisierung der Prozesse spielt eine Rolle.

Die Entwicklung führt zu steigendem Informationsbedarf, wenn es um Branchenvorgaben, Gesetzesregelungen, Taxonomie und insbesondere um Fördermittel geht. Die deutsche Bürokratie ist sicher eine der besten der Welt. Fördermittel sind dabei ein wichtiges Steuerungsinstrument für die Veränderung der Märkte und damit die Umsetzung der notwendigen Transformation. Gerade bei den Fördermitteln für Unternehmen ändert sich die Situation aber häufig und es ist wichtig, dass wir den Unternehmen die aktuellen Subventionen nennen können und selbst auf dem neuesten Stand sind. Investitionen der Unternehmen sinnvoll zu finanzieren und wo es passt, mit Fördermitteln zu begleiten, ist eine wesentliche Aufgabe unseres Firmenkundenbereichs.

Weiterhin gewinnt die Absicherung von Klimarisiken an Bedeutung, denn die Folgen des Klimawandels sind reales Risiko für alle Branchen, auch hier in Limburg und Umgebung. Solche Risiken zu verstehen, zu erkennen und für versicherbare Risiken Vorsorge zu treffen, ist gemeinsames Interesse von Unternehmen und Sparkasse. Passende Lösungen für diesen Bedarf der Absicherung bieten wir an.

Wir sind zuversichtlich, dass die deutsche Wirtschaft aus dieser Transformation gestärkt hervorgeht. Neben den positiven Effekten für das Klima gehen wir davon aus, dass dies auch die Wettbewerbsfähigkeit insgesamt verbessert. Die Nachfrage nach klimaneutralen oder klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen wird in Zukunft erheblich an Bedeutung gewinnen. Dabei kommt den kleineren und mittleren Unternehmen ihre hohe Flexibilität und schnelle Reaktionsfähigkeit zugute. Das hat sich schon bei früheren Herausforderungen als großer Vorteil erwiesen.

Wie weit ist die Sparkasse denn selbst auf dem Weg der Transformation?

Der Weg ist das Ziel. Wir stellen uns unserer Verantwortung als Unternehmen und als Teil der Gesellschaft. Dazu gehört natürlich, dass wir ehrlich definieren, wo wie stehen. Wir haben analysiert, wo wir selbst Emissionen erzeugen und ermitteln seit einigen Jahren regelmäßig unseren CO2-Fußabdruck. So können wir erkennen, ob wir uns in die richtige Richtung entwickeln oder wo die größten Hebel für uns sind. Jeder kann auf unserer Internetseite die Fortschritte, aber auch die Rückschläge und Schwierigkeiten in unserem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht nachlesen. Für uns ist wichtig, dass wir dabei alle Mitarbeiter*innen einbinden und dazulernen. So kommen Tag für Tag neue Ideen und Möglichkeiten hinzu.

Herr Ehlen, vielen Dank für das Gespräch!

 

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