Unser Kollege Erik Kiefer stellt sich vor!
Wir haben uns gemeinsam mit unserem ehemaligen dualen Studenten Erik Kiefer über sein Studium und seinen bisherigen beruflichen Werdegang innerhalb der Sparkasse unterhalten.
Frage: Erik, du hast dich während deiner Abiturphase für ein duales Studium bei der Kreissparkasse Limburg beworben. Warum hast du dich für ein duales Studium entschieden?
Antwort Erik Kiefer: „Während meiner Schulzeit interessierten mich verschiedenste Bereiche; vor allem Wirtschaft, Sport und Recht. Dabei habe ich mich gefragt, ob ich dual oder in Vollzeit studieren möchte und machte mir Gedanken über einen entsprechenden Studienschwerpunkt. Während eines Schülerpraktikums in der 8. Klasse konnte ich bereits erste Einblicke in die Arbeit der Kreissparkasse gewinnen. Ich stellte fest, dass die Tätigkeitsbereiche sehr vielfältig sind und von Beratung über Personal, bis hin zu Controlling und Organisation reichen. Da mir diese Abwechslung und der breite Einblick in die unterschiedlichen Themenbereiche sehr gefallen hat, habe ich mich letztendlich für die Wirtschaftsrichtung entschieden. Das Konzept des dualen Studiums hat mich überzeugt, da ich die erlernten Theorieinhalte direkt in der Praxis anwenden konnte. Darüber hinaus war es für mich wichtig, auf eigenen Beinen zu stehen und finanziell unabhängig zu sein. Letztendlich war das duale Studium für mich die perfekte Lösung: Praktische Berufserfahrung sammeln und gleichzeitig während meines Studiums Geld verdienen.“
Frage: Wie lief dein Studium ab?
Antwort Erik Kiefer: „In Blöcken von circa 3 Monaten habe ich immer zwischen Praxiseinsätzen in der Kreissparkasse Limburg und den Theorie-Semestern an der DHBW Mosbach gewechselt. Dabei waren diese Einsätze so aufeinander abgestimmt, dass ich die zuvor gelernten Inhalte in der Praxis anwenden konnte. Zudem habe ich in Vorbereitung auf die Bachelorthesis verschiedene Projektarbeiten geschrieben, die ebenfalls eine Verknüpfung von Theorie und Praxis darstellten.
Zwischen meinem vierten und fünften Semester hatte ich zudem die Chance für drei Monate in Ruanda für die Deutsche Sparkassenstiftung für Internationale Kooperation zu arbeiten. Auch das war eine sehr spannende und lehrreiche Zeit.“
Frage: Was hast du in Ruanda gemacht?
Antwort Erik Kiefer: „In Ruanda habe ich als Junior Consultant für die Deutsche Sparkassenstiftung für Internationale Kooperation in verschiedenen Projekten mitgearbeitet. Diese Stiftung hat das Ziel mit den Erfahrungswerten der Sparkassen die finanzielle Bildung und den Zugang zu Finanzdienstleistungen für Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu stärken, um Perspektiven aus Armut zu schaffen. Dort habe ich zum Beispiel bei der Entwicklung eines dualen Berufsausbildungssystems mitgewirkt und konnte direkt die Erfahrungen aus meinem dualen Studium einfließen lassen.“
Frage: Nach dem dualen Studium bist du in ein festes Arbeitsverhältnis innerhalb der Kreissparkasse Limburg gewechselt. Seitdem bist du in der internen Abteilung „Organisation“ tätig – War das dein Wunsch? Oder hättest du dir auch andere Bereiche gut vorstellen können?
Antwort Erik Kiefer: „Es war damals mein Wunsch, im Organisations-Bereich zu arbeiten. Das hat dann auch wunderbar funktioniert. Insgesamt hatte ich während meines dualen Studiums jedoch die Möglichkeit, verschiedene andere Bereiche der Kreissparkasse Limburg kennenzulernen. Die Bereiche Controlling und Personal waren für mich beispielsweise auch sehr spannend. Meiner Meinung nach waren die Aufgaben im Organisations-Bereich jedoch am vielfältigsten. Aus diesem Grund habe ich damals diese Entscheidung getroffen.“
Frage: Du hast gerade von vielfältigen Aufgaben innerhalb des Organisations-Bereichs gesprochen. Was genau kann man sich darunter vorstellen?
Antwort Erik Kiefer: „Ich habe mich am Ende meines Bachelors viel mit regulatorischen Themen beschäftigt. Meine Bachelor-Thesis habe ich über regulatorische Anforderungen im Auslagerungsbereich geschrieben und das dann eben auch bei uns im Haus umgesetzt. Dabei war es spannend zu sehen, wie sich Theorie und Praxis miteinander verknüpfen lassen. Aktuell leite ich zudem ein Projekt, bei dem es um die Umgestaltung unserer IT-Infrastruktur geht. Dabei habe ich Anknüpfungspunkte zu fast allen Fachbereichen, aber auch zu externen Dienstleistenden, was es sehr abwechslungsreich macht. Außerdem bin ich als Nachhaltigkeitsbeauftragter tätig, was aus meiner Sicht ein sehr wichtiges und spannendes Thema ist, das fast alle Bereiche eines Finanzinstituts betrifft – von der Kreditvergabe über den Anlagebereich bis zum eigenen CO2-Fußabdruck der Kreissparkasse. Des Weiteren betreue ich die Auszubildenden und Studierenden, wenn sie in unserer Abteilung eingesetzt sind und ich habe auch die Neugestaltung unseres Schülerpraktikums mitverantworten dürfen. Dabei haben wir ein neues Konzept entwickelt, bei dem unsere Praktikantinnen und Praktikanten deutlich tiefere Einblicke erhalten und sehr viel selbstständig arbeiten können.“
Frage: War das duale Studium für dich die richtige Entscheidung?
Antwort Erik Kiefer: „Natürlich habe ich keinen direkten Vergleich, aber für mich war es auch im Rückblick der richtige Weg. Einerseits konnte ich Einblicke in die unterschiedlichen Unternehmensbereiche gewinnen und diese mit dem theoretischen Wissen aus den Studienphasen verknüpfen. Andererseits habe ich so auch viele Erfahrungen gesammelt, wie es ist, in einem Unternehmen mit ganz verschiedenen Menschen zu arbeiten. Zudem konnte ich recht früh Verantwortung für eigene Aufgaben und Projekte übernehmen, zum Beispiel bei der Umsetzung meiner Bachelorthesis in die Praxis oder der Neugestaltung unseres Praktikumskonzeptes. Neben der finanziellen Unabhängigkeit war besonders der Auslandseinsatz prägend für mich, weil ich dort meinen persönlichen Horizont erweitern konnte und viel gelernt habe.“
Frage: Gab es auch Nachteile für dich mit der Entscheidung für das duale Studium?
Antwort Erik Kiefer: „Die Entscheidung für das duale Studium war damals für mich auch die Entscheidung gegen ein Vollzeit-Studium und damit auch gegen die Vorteile eines solchen Modells. Ein Vollzeit-Studium bietet zum Beispiel oft mehr Freiräume bzw. Wahlmöglichkeiten. Im Laufe des dualen Studiums konnte ich auch Schwerpunkte wählen, allerdings ist der Ablauf deutlich stärker in eine Struktur gegossen im Vergleich zu einem Vollzeit-Studium. Während der Theorie-Phasen mussten wir keine einzelnen Kurse wählen, sondern haben den Plan für das ganze Semester erhalten. Dabei hatten wir in der Regel nur 1 oder 2 Vorlesungen am Tag, die dann meistens zwischen 3 und 5 Stunden am Stück gingen. Für viele Menschen ist diese vorgegebene Struktur sicherlich sehr hilfreich, für mich persönlich hätte ich mir etwas mehr Wahlfreiheit gewünscht. Bei uns war es damals zudem nicht sinnvoll möglich ein Auslandssemester zu absolvieren. Da ich stattdessen in einer der Praxisphasen über die Sparkasse im Ausland arbeiten konnte, ist dieser Nachteil für mich nicht ins Gewicht gefallen. Es ist immer eine persönliche Abwägungssache, aber auch im Rückblick bin ich mit meiner Entscheidung für ein sehr praxisnahes Studium mit entsprechender Berufserfahrung zufrieden.“
Frage: Hast du dich auch nach deinem dualen Studium noch weitergebildet?
Antwort Erik Kiefer: „Auf jeden Fall und das halte ich auch für sehr wichtig, da die Geschwindigkeit der Veränderungen in der globalisierten Welt immer weiter zunimmt. Einerseits habe ich mich natürlich themenbezogen weitergebildet, z.B. durch Seminare zu den neusten Anpassungen regulatorischer Anforderungen oder zu neuen Herausforderungen wie der Ermittlung des CO2-Fußabdrucks der Kreissparkasse Limburg. Darüber hinaus habe ich im Anschluss an mein duales Studium noch ein Masterstudium absolviert. Auch dabei hat mich die Kreissparkasse unterstützt und mir ein Teilzeitmodell ermöglicht, bei dem ich 3 Tage in der Woche arbeiten konnte. In der Sparkassen-Finanzgruppe gibt es mit dem Förderkolleg der Stiftung für die Wissenschaft zudem eine spannende Einrichtung für Studierende. Verkürzt gesagt organisieren die Studierenden eigene Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen – von Fachvorträgen über Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung bis zu Unternehmensbesichtigungen, an denen man dann gegenseitig teilnehmen kann. Während meines Masterstudiums war ich dort Kollegiat und habe selbst einige Veranstaltungen organisiert, z.B. zu den Themen Nachhaltigkeit, IT-Skills und Leadership. Auch die Organisation solcher Veranstaltungen waren wertvolle Erfahrungen und ich habe dadurch viele sehr spannende Menschen kennen lernen dürfen.“
Frage: Gab es in deiner „eher kurzen“ beruflichen Laufbahn auch schon Hürden, die überwunden werden mussten?
Antwort Erik Kiefer: „Es gab für mich nicht „die eine große Hürde“. Es waren eher verschiedene Herausforderungen und das sind aus meiner Sicht auch wichtige Bestandteile eines Lern- und Entwicklungsprozesses. Zu Beginn meines dualen Studiums war die Umstellung von Schule zu Uni und Arbeit ein großer Sprung – An den neuen Rhythmus und die neue Arbeitsweise musste ich mich erst einmal gewöhnen. Ebenso herausfordernd war natürlich die erste Leitung eines Projekts oder auch der Austausch mit Prüfer:innen. Dass waren alles neue Erfahrungen, die ich bis dahin so nicht erlebt hatte und die mich im ersten Moment aus meiner Komfortzone herausgeholt haben. Das gilt ebenso für Aufgaben, die erstmalig zu lösen sind und für die es kein Standardvorgehen gibt. Bei der Ermittlung des CO2-Fußabdrucks der KSK Limburg bestand zum Beispiel am Anfang die Problematik, die unterschiedlichen Daten von Papierverbrauch über Energiekonsum bis zu den Fahrtwegen zu ermitteln. Einzelne Werte waren dabei recht schnell zu erheben, bei anderen hat es etwas länger gedauert. Dabei bin ich mit unterschiedlichen Bereichen bei uns im Haus in Kontakt gekommen. Umso schöner ist es dann aber auch zu sehen, wenn das Ziel gemeinsam erreicht ist und wir in diesem Fall dann unseren CO2-Fußabdruck bestimmt haben und Maßnahmen zur Reduzierung aufsetzen konnten. Letztlich ist es aus meiner Erfahrung so, dass mich genau diese herausfordernden Themen am weitesten bringen. Daher war auch der Auslandseinsatz so wertvoll, da ich mich in einem für mich fremden Land in einer anderen Sprache in neue Projekte hineinarbeiten durfte.“
Frage: Neben Hürden, die es zu bewältigen gab, gab es sicherlich auch einige Erfolge innerhalb der Sparkasse. Was kannst du dazu berichten?
Antwort Erik Kiefer: „Auch bei dieser Frage kann ich nicht „den einen Erfolg“ hervorheben. Grundsätzlich ist es immer schön zu sehen, wenn Ideen erfolgreich umgesetzt werden, die einen positiven Einfluss auf Kund:innen oder Kolleg:innen haben. Für mich persönlich zähle ich auch meinen Auslandsaufenthalt in Ruanda dazu. Ich habe hier viele positive Eindrücke sammeln dürfen, die sehr zu meiner menschlichen und persönlichen Entwicklung beigetragen haben. Aber auch die Umgestaltung unseres Schülerpraktikums war auf jeden Fall ein Erfolg. Mit einem kleinen Projektteam haben wir ein neues Konzept entwickelt. Besonders beim ersten Durchlauf zu sehen, dass es sehr gut bei den Schülerinnen und Schülern ankam und wir einige von ihnen für unsere Ausbildung gewinnen konnten, war sehr schön. Das motiviert dann auch das Konzept stetig weiterzuentwickeln und es erfolgreich fortzuführen. Da ich zusätzlich zu meiner Tätigkeit in der Organisations-Abteilung noch im Nachhaltigkeitsteam bin, war es natürlich auch hier schön zu sehen, welche Entwicklung dieses wichtige Thema bei uns im Haus gemacht hat und es immer noch tut. Ein wichtiger Schritt in diesem Bereich war sicherlich die Veröffentlichung unseres ersten Nachhaltigkeitsberichts, um transparent darzulegen, was wir aktuell im Bereich Nachhaltigkeit tun, aber eben auch, um aufzuzeigen, wo und wie wir uns noch weiter verbessern wollen.“
Frage: Was macht für dich die Kreissparkasse Limburg aus?
Antwort Erik Kiefer: „Für mich macht die Kreissparkasse Limburg besonders aus, dass die Menschen im Vordergrund stehen. Das gilt einerseits für unsere originären Geschäftstätigkeiten, denn mit unserem öffentlichen Auftrag steht für uns nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund, sondern wir sind für und in unserer Region aktiv. Deshalb wollen wir auch vertrauensvoll mit unseren Kundinnen und Kunden zusammenarbeiten und ihnen die bestmögliche Beratung bieten und Banking möglichst einfach machen. Andererseits gilt das auch aus meiner Perspektive als Mitarbeiter. Auf meinem bisherigen Weg durfte ich stets individuelle Förderung, z.B. durch mein Studium oder den Auslandsaufenthalt, erfahren und ich habe zudem Vertrauen geschenkt bekommen, sodass ich früh die Verantwortung für unterschiedliche Projekte übernehmen durfte. Die Möglichkeit die Mitarbeitenden individuell in ihren Bedürfnissen und auf ihren unterschiedlichen Wegen zu unterstützen, ist sicherlich eine große Stärke.“
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