Stellenanzeigen richtig lesen
Wer beruflich einsteigen oder sich verändern möchte, liest sie fast täglich: Stelleninserate in der Tageszeitung oder auf Internet-Jobbörsen. Wenn du einzelne Elemente der Anzeigen genau analysierst, kannst du deine Erfolgschancen steigern.
Die meisten Stellenanzeigen folgen einem Standardmuster. Jeder der in der Regel fünf Bestandteile verrät etwas über den Arbeitgeber und seine Vorstellungen von einem idealen Bewerber – und jeder bietet dir bei genauer Betrachtung die Gelegenheit, deine Bewerbung perfekt darauf abzustimmen.
Firmendarstellung
Hier informiert das ausschreibende Unternehmen über Branchenzugehörigkeit, Produkt- oder Leistungsspektrum, Standort und Firmengröße. Um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, erwähnt man gern auch eine starke Marktposition oder eine lange Tradition.
Tipp: Entscheide, ob du dich im beschriebenen Umfeld auf Dauer wohlfühlen kannst. Wer von der Weltkarriere träumt, ist beim 50-Mann-Betrieb in ländlicher Umgebung kaum richtig aufgehoben.
Beschreibung der zu besetzenden Stelle
An dieser Stelle findest du die genaue Bezeichnung der ausgeschriebenen Position sowie die Aufgaben, die den neuen Mitarbeiter erwarten.
Tipp: Recherchiere bei englischen Stellenbezeichnungen genau, was darunter zu verstehen ist. Nur so kannst du sichergehen, dass du zum Stellenprofil passt. Solche Job-Titel weisen auf einen internationalen, modern auftretenden Arbeitgeber hin, der von seinen Mitarbeitern eine entsprechende Einstellung (und gute Englischkenntnisse) erwartet. Im Zweifelsfall lohnt es sich, beim Unternehmen selbst nachzufragen und sich in der Bewerbung auf das Gespräch zu beziehen.
Anforderungen an den neuen Mitarbeiter
Was ein Bewerber vorweisen muss, verrät dieser Abschnitt. Die wichtigsten formalen Qualifikationen werden in der Regel zuerst genannt. Formulierungen wie
- Erwarten wir …,
- Sie bringen mit …,
- Voraussetzungen sind …,
- … setzen wir voraus,
- … sollten Sie erfüllen,
- … sind erforderlich
signalisieren „Muss-Kriterien“. Nur wenn du diese erfüllst, hast du echte Chancen.
Darüber hinaus gibt es „Kann-Kriterien“, die entsprechend „weicher“ formuliert sind:
- Idealerweise besitzen Sie …,
- Wünschenswert sind zudem …,
- Hinreichende Erfahrungen in …,
- Wenn Sie außerdem mitbringen …,
- Hilfreich wäre zudem …,
- … wäre von Vorteil.
Das sind Anforderungen, die sich der Arbeitgeber wünscht, die aber nicht zwingend vorhanden sein müssen. Wer viele dieser Kriterien erfüllt, hat vermutlich einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern.
Tipp: Häufig finden sich auch „Soft Skills“ im Anforderungsprofil. Sie lassen Rückschlüsse auf den späteren Arbeitsalltag zu – so kann sich ein Mitarbeiter, von dem „Belastbarkeit“ verlangt wird, auf ein hohes Arbeitspensum einstellen.
Leistungen des Arbeitgebers
Neben Informationen zur Vergütung nennen Arbeitgeber hier die Zusatzleistungen, die sie ihren Mitarbeitern bieten.
Tipp: Wenn die Leistungen nicht ganz deinen Erwartungen entsprechen, sollte das kein Ausschlusskriterium sein. Über vieles kann man nach einer erfolgreichen Einarbeitungszeit verhandeln. Verkaufe dich jedoch nicht deutlich unter Wert.
Kontaktinformationen
Hier erhältst du Informationen über den Ablauf des Bewerbungsprozesses – insbesondere die gewünschte Art der Bewerbung (per E-Mail, schriftlich, online) und die relevanten Fristen.
Tipp: Achte darauf, ob bestimmte Angaben verlangt werden. Wenn du explizit gebeten wirst, eine Gehaltsvorstellung anzugeben, zeugt es von Nachlässigkeit, darauf im Anschreiben nicht einzugehen.
Stellenanzeige bewerten
An einer Stellenanzeige kann man erkennen, wie viel Mühe sich das Unternehmen gemacht hat, die Informationen verständlich zu formulieren. Schon das verrät einiges über die Unternehmenskultur. Die Größe der Anzeige sowie mögliche Grafiken und Fotos lassen auf die Wichtigkeit der Position schließen. Fehlen wesentliche Informationen oder klingen die Angaben so, als wären sie zu schön, um wahr zu sein, solltest du die Finger von der Stellenanzeige lassen. Außerdem muss klar erkennbar sein, um welches Unternehmen es sich handelt.
Tipp: Suche im Internet nach dem Unternehmen, ob es dir sympathisch ist, und informiere dich ausführlich, das wird dir auch im Bewerbungsverfahren helfen.
Der Beitrag Stellenanzeigen richtig lesen erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.
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