Stehaufmännchen Börse
Kolumne Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank
Frankfurt, 24. Oktober 2025
Stehaufmännchen-Zeit an der Börse: Weiterhin werden Rückschläge schnell weggeatmet. Waren es vor einigen Wochen neue Zolldrohungen aus den USA Richtung China, so hatte in der Vorwoche die Nachricht von Kreditproblemen bei US-Regionalbanken spürbare Kursrücksetzer eingebracht. Diese wurden in den vergangenen Handelstagen ebenfalls wieder überwunden. Obwohl in der Fachöffentlichkeit die Diskussion über die Gesundheit des US-Regionalbankensektors anhält, haben die Märkte das Thema vorerst abgehakt. Die Aktienmärkte erholten sich und die Kursschwankungen nahmen in allen Marktsegmenten ab. Auch Meldungen über einen Produktionsstopp in der deutschen Automobilindustrie aufgrund der Querelen um einen niederländischen Chiphersteller konnten die Aktienmärkte nicht aus der Ruhe bringen. Dabei deuten sich hier die Konflikte an, die in der Weltwirtschaft von morgen an der Tagesordnung sein könnten: Unternehmen aus Europa und weiteren Teilen der Welt müssen sich für eine der beiden ökonomischen Supermächte USA oder China entscheiden.
Unterstützung erhielten die Aktienmärkte durch die Unternehmensberichte über den Geschäftsverlauf im dritten Quartal, die in diesen Tagen veröffentlicht werden. Viele US-Unternehmen und einige europäische Gesellschaften schlagen sich weiterhin gut. Viele konnten ihre Margen und Gewinne in dieser unruhigen Umgebung weiter steigern. Der europäische Aktienindex STOXX 600 kletterte dank der starken Performance von Energie- und Tech-Aktien zwischenzeitlich auf einen neuen Rekordstand, ebenso wie der britische FTSE 100. Auch die US-amerikanischen Indizes S&P 500 und Nasdaq 100 bewegten sich nahe ihrer Höchststände. Hilfreich war dabei die Ankündigung eines zeitnahen Treffens zwischen Trump und Xi Jinping. Dies deutet auf konstruktive Vorgespräche hin. An den Märkten wäre bereits die Vermeidung weiterer Zölle ein Erfolg.






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