So finanzieren Sie Ihre Immobilie richtig
Die Kaufpreise für Wohnungen oder Häuser sind zwar in vielen Städten sehr hoch, doch dafür sind die Zinsen noch immer niedrig. Wer lieber eine Immobilie kaufen möchte, als weiterhin hohe Mieten zu zahlen, sollte deshalb nicht zu lange zögern. Allerdings: Die Finanzierung muss auf soliden Beinen stehen. Lesen Sie hier, wie das geht.
Wer sich für den Wohnungs- oder Hauskauf entscheidet, bindet sich üblicherweise langfristig – sowohl an eine Immobilie als auch an einen Kredit. Darum sollte man sich diesen Schritt gut überlegen. Denn was selten gut geht, ist eine Finanzierung, bei der man über Jahre auf viel verzichtet, nur um die Wohnung oder das Haus abzubezahlen – oder die ins Wanken gerät, wenn durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit für einige Zeit weniger Geld verfügbar ist.
Wie hoch können die Raten sein?
Zunächst geht es deshalb um die Frage, in welcher Höhe Sie monatlich ein Darlehen zurückzahlen könnten. Damit verbunden ist die Frage, was Ihr Leben jeden Monat kostet. Denn wer alle Ausgaben zusammenzählt und von den Einnahmen abzieht, weiß, wie viel Geld am Monatsende übrig bleibt. Daraus lässt sich die mögliche Rate zur Rückzahlung des Kredits berechnen. Zu den Ausgaben zählen unter anderem Kosten für:
- Strom,
- Lebensmittel,
- Versicherungen,
- Kleidung,
- Kunst und Kultur,
- Sport,
- Auto und öffentlichen Nahverkehr.
Tipp: Wenn Sie bisher zur Miete wohnen und diese problemlos jeden Monat überweisen können, sollte deren Höhe als Richtschnur für die Höhe der monatlichen Raten dienen.
Wie viel Eigenkapital ist vorhanden?
Wenn Sie wissen, welche monatlichen Raten möglich sind, können Sie nach einem passenden Objekt suchen. Bedenken Sie aber bitte, dass Sie die Wohnung oder das Haus abbezahlt haben sollten, bevor Sie in Rente gehen. Multiplizieren Sie also die mögliche Ratenhöhe mit der Zahl der Monate bis zur Rente, um ungefähr zu sehen, in welcher Preisklasse Sie suchen können. Sie können auch ein praktisches Tool der Sparkasse dazu nutzen: den Immobilien-Budgetrechner.
Vergessen Sie außerdem nicht, dass bei einem Immobiliendarlehen erwartet wird, dass Sie bereits etwas Geld angespart haben. Zum sogenannten Eigenkapital zählt alles, was auf Sparkonten liegt, beispielsweise auf dem Tagesgeldkonto, im Wertpapierdepot oder möglicherweise auch in einem Bausparvertrag. Die Höhe des Eigenkapitals ist wichtig, weil ein Darlehen günstiger wird, je schneller es zurückgezahlt wird und je niedriger die Kreditsumme ist. Baufinanzierungsexperten der Sparkasse raten dazu, 20 bis 30 Prozent Eigenkapital in die Finanzierung einzubringen.
Aber Achtung: Vergessen Sie nicht, dass Sie zusätzlich zum Preis der Immobilie noch die Kaufnebenkosten bezahlen müssen. Das ist das Honorar für die Grunderwerbsteuer, das Geld für den Notar, den Eintrag ins Grundbuch und eventuell den Makler. Üblicherweise liegen die Kaufnebenkosten bei gut zehn Prozent des Kaufpreises. Dieses Geld muss ebenfalls aus dem Eigenkapital bezahlt werden. Dementsprechend bleibt weniger Geld übrig, das Sie in die Finanzierung stecken können. Nicht zu vergessen sind auch Ausstattungskosten der Immobilie – zum Beispiel die Kosten für eine neue Einbauküche.
Jetzt geht‘s um den Kredit
So vorbereitet können Immobilienkäufer zum Kreditgespräch gehen. Üblicherweise werden Sie ein sogenanntes Annuitätendarlehen aufnehmen. Das ist ein Kredit, den man monatlich mit den immer gleichen Raten über die gesamte Laufzeit zurückzahlt. Wichtig zu wissen: Jede Rate besteht aus zwei Anteilen: Zins und Tilgung. Der Zins ist das, was man der Bank dafür schuldet, dass sie einem Geld leiht. Die Tilgung ist die eigentliche Rückzahlung des Darlehens. Je höher die Tilgung, desto eher haben Sie den Kredit zurückgezahlt.
Da die Zinsen noch niedrig sind, empfiehlt es sich, sie für eine möglichst lange Laufzeit festzuschreiben. Sollten sich trotz einer langen Laufzeit die Pläne irgendwann ändern, kann jedes Darlehen nach zehn Jahren vorzeitig gekündigt werden, ohne dass eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt.
Gleichzeitig ist es sinnvoll, eine Tilgung zu wählen, die höher als 1 Prozent ist. Denn sonst zahlen Sie während der Laufzeit im Wesentlichen die Zinsen zurück, während die Darlehenssumme kaum geringer wird. Läuft der Kredit nach der gewählten Zeit aus, haben Sie dann noch eine hohe Restschuld. Um diese abzahlen zu können, benötigen Sie einen Anschlusskredit. Sind jedoch bis dahin die Zinsen gestiegen, müssen Sie im schlimmsten Fall plötzlich deutlich höhere Monatsraten zurückzahlen. Unsere Experten zeigen Ihnen, wie viel Haus Sie sich leisten können und wie Sie den passenden Finanzierungsmix, der auch alle staatlichen Fördermöglichkeiten berücksichtigt, finden.
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