Querschläger aus dem Bankenbereich

Querschläger aus dem Bankenbereich

Kolumne Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank

 

Frankfurt, 17. Oktober 2025

Der Schreck kam am Ende der Handelswoche: Berichte über US-Regionalbanken, bei denen es zu Unregelmäßigkeiten und Ausfällen bei schlechten Krediten gekommen sein soll, lösten deutliche Aktienkursverluste im Bankenbereich aus. Es ist nicht das erste Mal, dass die US-Regionalbanken im Fokus stehen. Vor zwei Jahren musste die US-Notenbank den gesamten Sektor mit einer vorübergehenden Liquiditätsspritze stützen. Dieses Mal geht es um Investitionen in notleidende Kredite, bei denen die Ausfallwahrscheinlichkeit ohnehin hoch ist. Dabei hatte sich der Aktienmarkt gerade erst von den neuen US-Zolldrohungen gegenüber China erholt. Hierbei unterstützen die überwiegend positive Unternehmensmeldungen, und besonders Tech-Werte profitierten vom optimistischen Ausblick eines großen Chipherstellers.

Die Anleihemärkte erhielten leichten Rückenwind von Äußerungen aus der US-Notenbank Fed, welche die Erwartung auf eine Leitzinssenkung bei der kommenden Notenbanksitzung zementierten. Die neuen Bankenrisiken zum Wochenschluss ließen die Kurse der Staatsanleihen dann deutlich ansteigen: Bundesanleihen und US-Treasuries werden weiterhin als sichere Häfen angesehen. Die Risikothemen befeuerten auch die Rallye beim Goldpreis weiter. Trotz dieser Risikowahrnehmung bleibt jedoch weiterhin die Möglichkeit offen, dass es sich bei der Bewegung am Goldmarkt um eine sich selbst befeuernde Entwicklung handelt. Nachdem in den vergangenen Jahren einige Notenbanken durch Käufe den Preis in Bewegung gebracht haben, springen nun immer mehr Anleger auf in der Hoffnung auf einen noch höheren Goldpreis. Sollten sich diese Risiken jedoch nicht in Krisen umsetzen, sind dann auch deutliche Korrekturen wahrscheinlich.

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