Nachhaltige Geldanlagen – so funktioniert’s
Wie Sie Ihr Geld mit gutem Gewissen investieren und worauf Sie achten müssen
Nachhaltige Geldanlagen sind gefragt. Immer mehr Anleger möchten mit ihrem Geld Erträge erzielen und gleichzeitig Gutes bewirken. Was Sie dazu wissen müssen.
14.600.000.000
Euro
Um so viel stieg das Vermögen von Nachhaltigkeitsfonds in einem Jahr
Die Idee des nachhaltigen Wirtschaftens ist längst im Mainstream angekommen. Die Beachtung ethischer, sozialer und ökologischer Aspekte wird immer wichtiger. Heute schon an morgen denken, die Zukunft aktiv und verantwortungsbewusst gestalten: Diese Ziele sind für viele Menschen wichtig – auch bei ihrer Geldanlage.
2018 stieg das verwaltete Vermögen von Nachhaltigkeitsfonds in Deutschland in nur einem Jahr um knapp die Hälfte: von 30,1 auf 44,7 Milliarden Euro. Das war ein Anstieg von 14,6 Milliarden Euro und damit der größte Zuwachs, seit diese Statistik vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) erstellt wird.
Was Nachhaltigkeit bedeutet
Rund ein Drittel der Deutschen, hat schon einmal von nachhaltigen Geldanlagen gehört, aber nur 16 Prozent wissen auch, was tatsächlich darunter zu verstehen ist. Das ergab eine Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken (BDB).
Nachhaltig bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können. Durch den Klimawandel rückt dabei vor allem der ökologische Aspekt in den Fokus: Ressourcen schonen und Treibhausgase reduzieren.
32
Prozent
der Deutschen hat von nachhaltigen Geldanlagen schon einmal gehört
Doch Nachhaltigkeit ist mehr als nur „grüne“ Investments. Bei nachhaltigen Fonds berücksichtigen Manager sogenannte ESG-Kriterien. ESG steht für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (gute Unternehmensführung). Das heißt:
- Environment: Bewertet werden zum Beispiel Energie- und Wasserverbrauch, Umweltverschmutzung oder Müllproduktion eines Unternehmens.
- Social: Dieses Kriterium beurteilt die Einhaltung von Menschenrechten oder Arbeitsbedingungen, aber auch die Innovationskraft und das Management der Lieferkette.
- Government: Auf dem Prüfstand stehen die Aktivitäten von Geschäftsführung und Aufsichtsrat sowie der Umgang mit den Anteilseignern.
Warum nachhaltige Unternehmen erfolgreich sind
Nachhaltiges Handeln wird immer wichtiger. Firmen, die auf langfristige und nachhaltige Ziele setzen, haben zahlreiche Vorteile:
- Ökonomische Vorteile: Der umweltschonende und effiziente Umgang mit Ressourcen spart Kosten.
- Zufriedene und engagierte Mitarbeiter: Eine nachhaltige Geschäftsstrategie sorgt für eine hohe Identifikation und langfristige Mitarbeiterbindung.
- Gute Marktperspektiven: Unternehmen, die die Gefahren des Klimawandels erkennen und die Herausforderungen frühzeitig angehen, werden in Zukunft von einem langfristigen strukturellen Wachstum profitieren. Umso vielversprechender sieht die Prognose aus, wenn der Markt die wirtschaftliche Bedeutung des Themas erkannt hat.
- Besondere Innovationsfähigkeit: Die Forschung an und Entwicklung von umweltfreundlichen Produkten sorgt dafür, dass sich das Innovationspotenzial erhöht.
- Unsere Zukunft hängt von einer intakten Umwelt ab. Das gilt für Privatpersonen genauso wie für Unternehmen. Durch eine Investition auf diesem Gebiet können Sie als Anleger an dieser Entwicklung partizipieren.
219.100.000.000
Euro
wurden in Deutschland 2018 in nachhaltige Investments investiert
Das sind 48 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr, wie das Forum Nachhaltige Geldanlagen ermittelte.
Wie Sie in Nachhaltigkeit investieren können
Bei der Deka Investment ist Nachhaltigkeit seit geraumer Zeit neben Rendite, Risiko und Liquidität eine zentrale Orientierungsgröße.
So managt die Deka Investment bereits seit Ende 2006 einen Aktienfonds, der in Unternehmen investiert, die Lösungen für die Probleme des Klimawandels anbieten. Diese Firmen haben den Schwerpunkt ihrer Geschäftstätigkeit in den Bereichen regenerative Energien, Energieeffizienz und Wasserversorgung.
Die Sektor-Analysten der Deka Investment prüfen die Auswirkungen des Klimawandels beziehungsweise das Nicht-Erreichen von Klimazielen auf die Geschäftsmodelle der Unternehmen.
14
Prozent
der Deutschen kann sich vorstellen, künftig in nachhaltige Geldanlagen zu investieren
Der direkte Dialog mit den Unternehmen, deren Aktien und Anleihen die Deka Investment hält, wird immer wichtiger. Die Ausübung des Stimmrechts auf Hauptversammlungen ist dafür zentral. Das zahlt sich aus: Die Deka Investment schaltet sich als aktiver Aktionär ein. Ihre Sichtbarkeit ist bei den Unternehmen als starke Stimme für eine gute Unternehmensführung stark gestiegen.
14 Prozent der Deutschen kann sich laut BDB-Umfrage gut oder sehr gut vorstellen, künftig in nachhaltige Geldanlagen zu investieren. Bisher legen lediglich 5 Prozent in nachhaltigen Geldanlagen an.
Nachhaltigkeit will Risiken vermeiden
Im Vergleich zu klassischen Investments schneiden nachhaltige Anlagen generell nicht schlechter ab. Experten zufolge sind nachhaltige Investments sogar etwas weniger riskant als konventionelle. Denn: Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit achten, handeln oft auch generell mit mehr Weitblick.
Wer also als Anleger auf Nachhaltigkeit bei Unternehmen achtet, tut dies, um Risiken zu vermeiden und höhere Erträge zu erzielen. Garantien gibt es dafür aber – wie bei anderen Geldanlagen auch – nicht.
Fakt ist: Unternehmen müssen jetzt etwas tun, wenn sie sich auf die Auswirkungen und Folgen der Klima-Veränderungen, etwa in der Gesetzgebung oder im Kundenverhalten, vorbereiten wollen. Nur so können sie hoffen, langfristig ihren Erfolg zu sichern.
Alleinverbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen Sonderbedingungen, die Sie bei Ihrer Sparkasse, der DekaBank Deutsche Girozentrale Luxembourg S.A. oder von der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt erhalten.
Rendite und gutes Gewissen – geht das?
Die Klimaschutzbewegung #FridaysforFuture um die schwedische Schülerin Greta Thunberg hebt das Thema Umweltschutz auf die Agenda der Politik. Spüren Sie auch einen „Greta“-Effekt?
Ingo Speich: Ja, wir sehen im Markt zurzeit eine Sensibilisierung der Kunden im Hinblick auf Nachhaltigkeitsthemen. Dazu trägt auch die Debatte um den Klimawandel bei. Nachhaltigkeit ist in diesem Zusammenhang das Zusammenspiel von Ökologie, Ökonomie und sozialen Aspekten. Grün ist häufig nachhaltig, aber nachhaltig ist nicht nur grün. Es geht weit darüber hinaus.
Nachhaltigkeit ist heute aus dem Leben nicht mehr wegzudenken. Das gilt für die Konsumgüterbranche, wenn Sie im Supermarkt einkaufen. Für den Transport wie Bahn, Schiene, Auto, Elektroantrieb. Und das gilt auch für Finanzprodukte. Wir alle müssen uns dem Thema stellen.
Wie weiß ich als Anleger, ob ein Finanzprodukt wirklich nachhaltig ist, oder ob es vielleicht nur ein nachhaltiges Etikett hat?
Aktuell gibt es noch keinen einheitlichen Standard. Die Anbieter legen die Auswahlkriterien selbst fest. Diese müssen transparent und die Prozesse für den Kunden klar sein. Eine eindeutige Linie ist hier wichtig. Es muss sicher sein, dass das hohe Qualitätsniveau einer nachhaltigen Anlage gesichert ist. Das geht zum Beispiel durch Ausschlusskriterien: Problematische Branchen oder Tätigkeitsfelder wie Rüstung, Waffen oder Atomenergie sind ausgeschlossen.
Anlageprodukte einfach nur als nachhaltig zu labeln, bringt niemanden weiter. Es muss eine klare Verantwortung geben. Es ist wichtig, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, dass die Finanzwirtschaft kein Selbstzweck sein darf, sondern ein dienender Teil der Gesamtwirtschaft ist.
Nachhaltigkeit heißt für uns deshalb, Verantwortung zu übernehmen. Die Deka macht sich nicht allein mit speziellen Investmentfonds für mehr Nachhaltigkeit stark – sie nutzt auch ihren Einfluss als Fondsgesellschaft, um Unternehmen zu einem verantwortungsvolleren Wirtschaften zu bewegen.
Analysten behaupten, dass nachhaltige Fonds besser performen als herkömmliche. Stimmt das?
Wir glauben, dass nur Unternehmen auf eine erfolgreiche Zukunft blicken, die sich den aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel oder digitale Transformation stellen. In diese Unternehmen wollen wir investieren. So sichern wir Chancen und können an ihrem langfristigen Erfolg teilhaben.
Unternehmen müssen jetzt etwas tun, wenn sie sich auf Veränderungen durch das Klima, in der Gesetzgebung oder im Rahmen der Regulierung vorbereiten wollen. Dazu wollen wir mit unserem Handeln beitragen.
Mit diesem langfristigen Blick können Risiken vermieden werden, indem etwa nicht mehr in Unternehmen investiert wird, die einen besonders hohen CO2-Fußabdruck haben.
Das bedeutet: Mit einer vergleichbaren Rendite wird bei einem niedrigeren Risiko ein attraktiveres Anlageumfeld geschaffen.
Wenn ich als Anleger mein Geld stärker in nachhaltiges Wirtschaften leite, dann ist das sowohl gut für die Rendite als auch für die Förderung der Nachhaltigkeit. Durch mein Verhalten stärke ich die nachhaltigen Unternehmen. Als Anleger habe ich damit eine gewisse Lenkungsfunktion.
Der Beitrag Nachhaltige Geldanlagen erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.
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