Infrarotheizung im Altbau: Lohnt sich das?

Infrarotheizung im Altbau: Lohnt sich das?


Den Stecker einstecken genügt, und schon erfüllen Infrarotheizungen den bestrahlten Bereich mit wohliger Wärme. Die Installation gelingt ohne viel Schmutz und auch die Anschaffungskosten sind vergleichsweise niedrig. Während dieses Konzept in gut gedämmten Neubauten immer öfter zum Tragen kommt, stellt sich die Frage: Ist die Infrarotheizung im Altbau ebenfalls zu empfehlen? Wir klären auf und geben Tipps zum sinnvollen Einsatz der Technik im Bestand.

Aufbau und Funktionsweise der Infrarotheizung im Altbau

Ganz gleich, ob im Neu- oder im Altbau: Infrarotheizungen (auch IR-Heizungen) erwärmen den Raum immer mit langwelliger Strahlung. Trifft diese auf feste Körper wie die menschliche Haut, versetzt sie Moleküle in Schwingung und Wärme geht auf die beschienenen Körper über. Vergleichen lässt sich das mit der Strahlung der Sonne, die auch an kühlen Tagen im Frühling für ein spürbar warmes Gefühl auf unserer Haut sorgt.

Möglich ist das durch den speziellen Aufbau. Denn die Lösungen bestehen aus festen Platten, die mit Heizleitern verbunden sind. Diese sitzen auf der Rückseite der Heizpaneele und wandeln elektrische Energie nahezu verlustfrei in Wärme um. Diese geht auf die Platten über, die sie dann an den Raum abstrahlen. Erhältlich sind IR-Heizungen dabei in Form klassischer Paneele, als Spiegel, aber auch getarnt als Bild, das sich dekorativ an die Wand hängen lässt.

Geringerer Verbrauch durch zielgerichtete Wärmeversorgung

Während Heizkörper und Flächenheizungen Strahlungsanteile von 10 bis 50 Prozent erreichen, übertragen IR-Heizungen im Altbau je nach Qualität bis zu 90 Prozent der Wärme in Form von Strahlung. Sie arbeiten zielgerichtet und sorgen auch bei geringeren Lufttemperaturen für wohlige Wärme. Und genau darin liegt der große Vorteil: Denn niedrigere Lufttemperaturen haben auch geringere Verluste zur Folge. Setzen Sie eine Infrarotheizung im Altbau ein, benötigen Sie für den gleichen Komfort also weniger Energie.

Hohe Stromkosten bei längerer Laufzeit der Infrarotheizung

Möchten Sie anstelle einzelner Bereiche ganze Räume auf wohlige Temperaturen bringen, kann das hingegen etwas dauern. Denn die Heizpaneele erwärmen dazu zunächst die beschienenen Flächen. Diese speichern thermische Energie, bevor sie ebenfalls Wärme an den Raum abstrahlen.

Während die Speicherung der Wärme im Neubau ein Vorteil ist, kann sie sich im Bestand nachteilig auswirken. Und zwar immer dann, wenn die Wände nicht ausreichend gedämmt sind. In diesem Fall verschwindet ein großer Teil der Wärme nach draußen und die Infrarotheizung muss mehr leisten. Durch die hohen Strompreise sorgt die Technik dabei unter Umständen für höhere Energiekosten, obwohl sie durch ihre Funktionsweise 20 bis 30 Prozent weniger Energie verbraucht.

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Vorteile und Nachteile der Heiztechnik im Gebäudebestand

Setzen Sie die Infrarotheizung im Altbau ein, sorgt sie mit weniger Endenergie für den gleichen Komfort wie konventionelle Systeme. Sie erwärmt Räume mit sonnengleicher Strahlung und kommt dabei größtenteils ohne Luftverwirbelungen aus. Von Vorteil ist außerdem, dass sich die Anlagen günstig anschaffen und einbauen lassen. Sie benötigen keine wasserführenden Leitungen und gelten überdies als wartungsfrei. Und das bei einer Lebensdauer hochwertiger Heizpaneele von 20 bis 30 Jahren.

Nachteilig ist hingegen, dass die IR-Heizung im Altbau durch geringe Dämmstandards mehr verbraucht als in einem vergleichbaren Neubau. Der Strom ist in der Regel zwei- bis dreimal teurer als Öl oder Gas und als Alleinheizung können die Heizkosten sehr hoch ausfallen. Zu beachten ist zudem die Herkunft des Stroms. Während die Infrarotheizung im Altbau mit regenerativ erzeugter Energie besonders nachhaltig arbeitet, fällt der indirekte CO₂-Ausstoß mit netztypischem Strommix höher aus.

Infrarotheizung im Altbau: So lohnt sich die Technik richtig

Es kann sich dennoch lohnen, eine Infrarotheizung im Altbau nachzurüsten. Während der Einsatz als Alleinheizung in wenig sanierten Gebäuden in der Regel nicht zu empfehlen ist, punktet die Technik als Ergänzung zu konventionellen Systemen. So zum Beispiel in wenig beheizten Räumen, in denen IR-Heizpaneele den beschienenen Bereich zügig auf wohlige Temperaturen bringen. Ein Beispiel dafür ist das Badezimmer. Sorgen Sie hier mit der konventionellen Heizung für eine Grundtemperatur und schalten beim Benutzen die IR-Heizung ein, können Sie auch im Altbau sparen. Sinnvoll ist die Technik darüber hinaus auch in Kombination mit einer Wärmepumpe. Während diese das gesamte Haus mit niedrigen Vorlauftemperaturen effizient temperiert, sorgt die Infrarotheizung ohne hohen Energieeinsatz sonnengleich für eine hohe Behaglichkeit.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Ratgeberportal energie-fachberater.de entstanden.

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