DIY-Haussanierung in Eigenleistung: Lohnt sich das?

DIY-Haussanierung in Eigenleistung: Lohnt sich das?

Das eigene Haus in Eigenleistung sanieren? Wer handwerklich begabt ist und über das nötige Werkzeug verfügt, kann damit viel Geld sparen. Doch ist das überhaupt erlaubt? Wie viel spart man tatsächlich und welche Nachteile sind zu befürchten, wenn Hausbesitzer DIY-Lösungen in Eigenregie umsetzen, anstatt erfahrene Handwerker zu beauftragen? Wir zeigen, welche Maßnahmen problemlos selbst realisierbar sind und wann die Unterstützung durch Experten dringend zu empfehlen ist.

Einsparpotenzial: Wie viel lässt sich mit Eigenleistung sparen?

So viel ist klar: Wer sein Haus selbst sanieren kann, spart viel Geld. Denn abhängig vom Gewerk machen die Lohnkosten für Fachhandwerker im Durchschnitt 50 Prozent der Gesamtkosten aus. Bei hochpreisigen Gewerken wie Elektrikern, Heizungsbauern oder Klimatechnikern liegt der Anteil oft sogar bei bis zu 70 Prozent. Von 100.000 Euro Sanierungskosten zahlen Heimwerker mit Eigenleistung damit in der Regel nur 30.000 bis 50.000 Euro (ohne Förderung). Das eigene Budget lässt sich mit DIY-Lösungen also viel besser nutzen. Oder anders gesagt: Der Effizienzgewinn ist im Vergleich zu den Ausgaben deutlich höher. Sanierungsmaßnahmen rechnen sich schneller und über einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren lässt sich mehr Geld sparen.

Achtung: Einige Arbeiten sind Fachhandwerkern vorbehalten

Zu beachten ist allerdings, dass Heimwerker nicht jede Maßnahme bei der Sanierung in Eigenleistung umsetzen dürfen. Das gilt vor allem für Arbeiten an der Gebäudetechnik. Geht es um elektrische Anschlüsse, die Installation einer Heizung oder Änderungen am Gasnetz, ist die Beauftragung von Fachhandwerkern häufig Pflicht. Mindestens empfohlen sind Experten bei Maßnahmen an der Gebäudehülle. Denn hier lauern teils große Gefahren, wie etwa bei der Fassadendämmung oder beim Einbau neuer Fenster. Pflicht sind Handwerker aber auch hier, wenn Gefahrstoffe vorhanden sind.

Unser Tipp: Ist die Sanierung in Eigenleistung nicht erlaubt oder zu riskant, können Eigentümer Fachhandwerker häufig unterstützen. Schon die Übernahme einiger Teilleistungen hilft dabei, einen großen Teil der Kosten einzusparen.

Diese Arbeiten lassen sich beim Sanieren selbst umsetzen

Ohne Ausbildung oder Erfahrung lassen sich in der Regel typische Renovierungs- oder Vorarbeiten umsetzen. Diese erfordern lediglich etwas Sorgfalt und Fehler verursachen keine ernsten Folgeschäden. Facharbeiten an Dach oder Fassade sollten Ungeübte hingegen lieber nicht angehen. Bei Arbeiten am Gas- oder Stromnetz sind Eigenleistungen meist komplett untersagt.

Zusätzliche Kosten und Probleme mit der Versicherung

Kleine Fehler führen häufig zu schweren Folgen. Missachten Heimwerker bei der Sanierung in Eigenleistung wichtige physikalische Grundlagen, riskieren sie unter anderem Feuchteprobleme und Schimmel. Diese später wieder in Ordnung zu bringen, ist häufig mit höheren Kosten verbunden als die Umsetzung durch einen Fachhandwerker.

Gleiches gilt für alle, die Wasserleitungen oder die Heizung im Haus selbst sanieren möchten. Neben ausbleibenden Garantieleistungen der Hersteller können Versicherungen hier sogar die Regulierung von Schäden ablehnen, sofern diese durch Fahrlässigkeit entstanden sind. Der Fall ist das zum Beispiel, wenn Heimwerker ohne Ausbildung oder Erfahrung im Gewerk an technischen Anlagen gearbeitet haben.

Unbedingt beachten: Wer Unterstützung von privaten Bauhelfern in Anspruch nimmt, sollte diese unbedingt bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) anmelden. Andernfalls könnte diese Bauherren in Regress nehmen, wenn es nach Unfällen um die Zahlung von Behandlungen geht.

Förderung gibt es auch beim Sanieren in Eigenleistung

Was viele nicht wissen: Auch bei der DIY-Sanierung in Eigenleistung gibt es Fördermittel vom Staat. Erhältlich sind Zuschüsse sowie Ergänzungsdarlehen für viele Arbeiten an Haus und Technik. Während Fördergeber die Prüfung und Bestätigung durch Experten zur Voraussetzung machen, lassen sie Kosten für Arbeitsstunden oder Umfeldmaßnahmen bei der Sanierung in Eigenregie nicht zu. Geht es beispielsweise um die Förderung der Heizung, gibt es attraktive Zuschüsse nur für die Wärmeerzeugung selbst. Ausgaben für neue Heizkörper, Flächenheizsysteme oder andere sogenannte Umfeldmaßnahmen, können nicht angerechnet werden.

Übrigens: Möchten Sie Ihr Sanierungsbudget weiter aufstocken oder Renovierungsarbeiten am Haus günstig finanzieren? Dann sprechen Sie uns gerne an.

Eigene Fähigkeiten und Möglichkeiten richtig einschätzen

Möchten Eigentümer ihr Haus selbst sanieren, kann sich das finanziell richtig lohnen. Der Fall ist das allerdings nur, wenn sie über die nötige Erfahrung und die richtigen Werkzeuge verfügen. Andernfalls können schon kleine Baufehler immense Folgekosten verursachen. Hersteller können Garantieleistungen streichen und sogar Versicherungen verweigern teilweise die Regulierung von Schäden. Bevor Eigentümer die Sanierung in Eigenleistung angehen, sollten sie also die eigenen Fähigkeiten richtig einschätzen.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Ratgeberportal energie-fachberater.de entstanden.

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