Die Limburger Kreissparkasse ist von der „ALLIANZ GELDAUTOMATEN“ überzeugt

Limburg (red.) Neun Geldausgabeautomaten (GAA) wurden im Jahr 2022 im Bereich des Polizeipräsidiums Westhessen aufgesprengt und alleine dieses Jahr kam es bereits zu neun Sprengungen. Zum Glück gab es dabei keine Verletzten.

„Versuche, Geldautomaten zu knacken, gab es schon immer“, berichtet Patrick Ehlen, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Limburg (KSK). „Aber die Methoden werden immer brutaler. Heute verwenden spezialisierte Banden Festsprengstoff. Damit richten sie dann in der Umgebung mehr Schaden an, als aus den Automaten rauszuholen ist.“

Seit 2018 ist bei der KSK kein GAA mehr angegriffen worden. „Wir führen das darauf zurück, dass wir damals schon viel in den Schutz unserer Geräte investiert haben“, so Ehlen. „Nun haben wir die Sicherungsmaßnahmen nochmals mas­siv erhöht.”

Deswegen war es für uns selbstverständlich, schon von Anfang an mit dem Hessischen Landes­kriminal­amt (HLKA), seiner ‚Besonderen Aufbauorganisation (BAO) effectus‘ sowie der bundesweit einmaligen Präventionsoffensive „ALLIANZ GELDAUTOMATEN“ zusammen zu arbeiten.“ Das gemeinsame Ziel der Allianz aus Polizei, Sparkassen, Banken und Herstellern ist, die Anzahl von GAA-Sprengungen in Hessen signifikant zu senken, um so insbesondere die Gefahr für Menschen zu minimieren und Sachschäden zu begrenzen. Das HLKA hat für die Mitglieder der Allianz Algorithmen entwickelt, die den Standort und das Umfeld eines Automaten, seine Beschaffenheit und Absicherung sowie polizeiliche Erkenntnisse zu einer potenziellen Tatbegehung bewerten. Das Ergebnis ist nicht nur für die Kreditinstitute interessant, sondern ermöglicht der Polizei u.a. auch, ihre Streifenfahrten gezielt auszurichten.

„Die Risikokonferenz mit dem HLKA hat unsere Maßnahmen bestätigt. Wir haben uns aber aufgrund der neuen Tatmuster dazu entschieden, Färbesysteme nicht mehr nur bei ausgewählten, sondern nun in allen Automaten und in allen Kassetten darin einzusetzen“, erzählt der KSK-Vorstand weiter. „Bei einem Angriff reagieren aktive Komponenten auf Einbruchsensoren und stoßen Farbe in den Geldkassetten aus. Wenn die Täter schnell sind und die Technik gleich mitsprengen, verteilen passive Komponenten anhand des Sprengdrucks die Farbe. Das Ergebnis ist gleich: Eingefärbtes Geld will niemand mehr haben.“

Auch wenn es schon Vorschläge gab, Standorte zur Sicherheit der Nachbarschaft zu schließen oder die Geldautomaten abzubauen und Bargeldauszahlung den Discountern zu überlassen, will die Limburger KSK an ihren Geschäftsstellen und GAA festhalten. „Das liegt für uns in der Genetik, Dezentralität und Bargeldversorgung sind für Sparkassen Wesenskern“, sagt Vorstand Ehlen. „Das heißt nicht, dass wir das Kundenverhalten nicht genau beobachten würden. Wenn die Nutzung deutlich nachlässt, dann leisten wir uns auch nicht mehr jeden Standort oder reduzieren mit dem nächsten Technikwechsel vielleicht von zwei Geräten nebeneinander auf nur noch eines. Aber flächendeckende Bargeldversorgung ist uns wichtig. Daher bieten wir beispielsweise auch einen Bargeld-Bringservice an oder schicken für die nächste Reise bestellte Fremdwährung auch nachhause.

Ein weiterer Schritt ist für die KSK u.a. der Einbau von Nebelsystemen, um die Täter orientierungslos zu machen, doch dazu wollte sich der Sparkassenvorstand nicht näher in die Karten schauen lassen.

 

 

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