Die kleine Allmacht des Donald T.

Von Klaus-Dieter Häring, Nassauische Neue Presse, 11.12.24

Wie wird die Zukunft in den USA? Am Ende hatten die Schülerinnen und Schüler noch die Gelegenheit, Fragen an den Moderator zu stellen. Fotos: Klaus-Dieter Häring
Andrew B. Denison führt beim Sparkassenkolleg Schülerinnen und Schüler in die Weltpolitik ein
LIMBURG. Seit 1984 lädt die Kreissparkasse Limburg jedes Jahr hochrangige Referenten ein, die zu den aktuellen Themen vor Schülerinnen und Schüler der Limburger Schulen ihre Ansichten weiter geben. Ob dies im Bereich Sport war, wo der bekannte Fernsehmoderator Dieter Kürten zum Thema „Sport und Medien“ da war. Oder zum Thema Wirtschaft Ranga Yogeshwar, der unter anderem das Thema „Internet – Chancen und Risiken der Informationsgesellschaft“ beleuchtete. Auffallend war bei der Sichtung der Liste der Themen, dass die meisten Referenten zum Thema Politik eingeladen wurden. Waren dies zu Beginn des Sparkassenkollegs Wolfgang Leonhard und Franz Alt, die zum Thema „Der beste Weg zum Frieden“ referierten, kam in diesem Jahr für die über 800 Oberstufenschülerinnen und -schüler aus Gymnasien und Gesamtschulen der Region der Amerikaner Andrew B. Denison, der zum Thema „Bleiben die USA eine Demokratie“ ans Rednerpult trat. Ein hochrangiger Fachmann, der schon auf jahrzehntelange Erfahrung in den Medien zurückblicken kann. Bevor jedoch das Hauptthema zur Sprache kam, begrüßte vom Kreissparkassenvorstand Mario Rohrer den Schulleiter der Friedrich-Dessauer-Schule, Stefan Laux, der wiederum die Schülerinnen und Schüler der Tilemannschule, der Marienschule, der Fürst-Johann-Ludwig-Schule Hadamar, der Peter-Paul-Cahensly-Schule, der Adolf-Reichwein-Schule, der Taunussschule Bad Camberg und der Friedrich-Dessauer-Schule begrüßte. Laux lobte das Engagement der Kreissparkasse. „Das Sparkassenkolleg hat sich über die Jahre zu einer festen Größe in der Region entwickelt, das Raum für Reflexion, Inspiration und Dialog bietet.“ Dann wurde mit Applaus Andrew Denison begrüßt, der in seinem Vortrag nicht nur die aktuelle politische Situation in den USA beleuchtete, sondern auch durch Kamila Karlewicz und David Botor vorgestellt wurde. An den Anfang seines Vortrages stellte er die Frage ob und wie die amerikanische Demokratie vor den wachsenden Herausforderungen unserer Zeit bestehen kann. Dabei ging es um die möglichen Auswirkungen dieser Entwicklung auf Europa. Besonders hervorgehoben wurden die Mechanismen, die Demokratien stärken und dafür sorgen sollen, dass staatliche Macht nicht missbraucht wird. Der Referent verstand es, von der ersten Minute an mit seiner lockeren Art die vielen Schülerinnen und Schüler zu fesseln. Ein Vortrag der nicht nur informativ, sondern auch spannend und praxisnah auf die Zielgruppe im Saal zugeschnitten war. Am Ende hatten die Schülerinnen und Schüler noch die Gelegenheit, Fragen an den Moderator zu stellen. So wie die Frage nach Elon Musk und dessen Machtgehabe. Hier sieht Denison weniger Konfliktpotenzial, „da hier zwei Alfa-Männer aufeinanderstoßen“ und am Ende Trump als Sieger hervorgeht. Beide sieht er aber als „Darstellungskünstler wie keine anderen“. Auf die Frage nach der zukünftigen Macht von Trump gab der Referent Entwarnung. Seiner Meinung nach wird Washington in Zukunft weniger mächtig sein. Die Macht wird in Zukunft in den USA auch weiterhin von den Bundesstaaten ausgehen. Den Erfolg von Donald Trump sieht er in der besseren Vermarktung. So hat Donald Trump sogar noch einen Anstieg in den Prognosen vor der Wahl gehabt, als dieser vor Gericht angeklagt wurde. Der Schlusssatz wurde dann, bei einem Blick in die Halle in Richtung der Jugendlichen, mit Applaus belohnt: „Meine Rente ist in guten Händen“.
Auf der Bühne beim Sparkassenkolleg in diesem Jahr anzutreffen waren in der Stadthalle (von links) Kamila Karlewicz, Mario Rohrer, Andrew B. Denison, Stefan Laux, David Botor und Marcel Trur.
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