Bhutan: Sparkassen begleiten die nachhaltige Entwicklung

Bhutan: Wie die deutschen Sparkassen das Königreich im Himalaya auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung begleiten

Seit nunmehr 30 Jahren fördert die Deutsche Sparkassenstiftung regionale und bedarfsorientierte Finanzstrukturen weltweit. Wir, die Kreissparkasse Limburg, sind als Mitglied der Deutschen Sparkassenstiftung stolz darauf, daran mitwirken zu dürfen.
Zu den derzeit rund 50 Projektländern gehört auch das Königreich Bhutan. Dort ist die Deutsche Sparkassenstiftung schon seit 2011 tätig. Das sogenannte „Land des Donnerdrachens“ hat in etwa die Größe der Schweiz und liegt zwischen China und Indien. Hierzulande ist es dadurch bekannt, dass neben der buddhistischen Religion als Staatsziel das „Glück“ in der Verfassung verankert ist und dies neben dem Bruttosozialprodukt auch tatsächlich gemessen wird. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass acht bis zehn Prozent der Bhutaner in bitterer Armut leben, Jugendarbeitslosigkeit und Auslandsschulden hoch sind.

Heidi Reiser von der Sparkasse Südpfalz unterstützt in Bhutan ein sogenanntes „Center Meeting“.

Dabei hat das kleine Land eine außergewöhnliche Bilanz vorzuweisen: Knapp 30 Prozent der Staatseinnahmen werden mit der Stromgewinnung durch Wasserkraft erwirtschaftet – Tendenz steigend. Indien ist seit Jahren der größte Abnehmer für Strom. Wasserkraft und Tourismus bilden das ökonomische Rückgrat Bhutans. Darüber hinaus ist Bhutan „Karbon-negativ“, das heißt dass im Land netto kein CO2 ausgestoßen wird.

Die Deutsche Sparkassenstiftung wurde 2011 von der bhutanischen Königinmutter persönlich eingeladen, das Land beim Aufbau einer Mikrofinanzinstitution zu unterstützen –heute gehen die Aktivitäten weit darüber hinaus. Unter den vielen Akteuren in der Entwicklungszusammenarbeit hat die Deutsche Sparkassenstiftung etwas Einzigartiges zu bieten: Finanzielle Inklusion „made in Germany“ – vom Marktführer – und von Praktikern vor Ort angepasst und umgesetzt.

Am Beispiel von Bhutan lässt sich sehr gut veranschaulichen, wie die Deutsche Sparkassenstiftung ihren Partnern hilft, sich in allen Aspekten der Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Die Mikrofinanzinstitution „RENEW MFI“ (Respect, Educate, Nurture and Empower Women) wurde im Laufe der Jahre durch die Unterstützung der Deutschen Sparkassenstiftung konsequent zu einer Institution aufgebaut, die die ländliche Bevölkerung mit Finanzdienst¬leistungen versorgt. Sie arbeitet seit 2015 kostendeckend: keine Selbstverständlichkeit bei der unzugänglichen Topografie des Landes!

Mittlerweile werden mehr als 25.000 Kundinnen von RENEW MFI landesweit erreicht. Das umfassende Angebot von Mikrokrediten, die Möglichkeit, auch kleinste Beträge zu sparen und nicht zuletzt eine umfassende Förderung der finanziellen Bildung erhöht die Resilienz der Kundinnen gegenüber externen Schocks wie der Corona Pandemie.

RENEW MFI lebt soziale Nachhaltigkeit – es ist eine Mikrofinanzinstitution von Frauen für Frauen und trägt dazu bei, die Rolle der Frauen in Familie und Kommunen in Bhutan zu stärken. Kundinnen (und Kunden) erhalten zu fairen Preisen Zugang zu Finanzdienstleistungen, Mitarbeitende werden gut entlohnt und umfassend gefördert. RENEW MFI zahlt Dividenden an RENEW (eine unabhängige NGO, die zu einem Drittel Eigentümerin von RENEW MFI ist), die diese nutzt, um das Frauenhaus „Happy Home“ zu betreiben. Dort wird Frauen und Kindern, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, nicht nur ein Zuhause, sondern auch diverse Erwerbsmöglichkeiten geboten. Darüber hinaus werden Schulen und ein Taubstummenzentrum unterstützt.

Ökologische Landwirtschaft im Fokus

Die Landwirtschaft ist nach wie vor der wichtigste Erwerbszweig der bhutanischen Bevölkerung. In einem weiteren Projekt, das die Deutsche Sparkassenstiftung 2019 mit RENEW MFI und dem Landwirtschaftsministerium begonnen hat, wird die ökologische Ausrichtung der bhutanischen Landwirtschaft gefördert. Das Angebot an Finanzdienst­leistungen für kleinbäuerliche und landwirtschaftliche Betriebe wird verbessert, auch durch digitale Produkte und Prozesse. Darüber hinaus wird ein Programm zur nachhaltigen unternehmerischen Bildung von Kleinbäuerinnen, Kleinbauern und landwirtschaftlichen Betrieben in ländlichen Regionen umgesetzt, das ausdrücklich ökologische Aspekte berücksichtigt.

Reisfelder in Bhutan – die Landwirtschaft ist der wichtigste Erwerbszweig in Bhutan und soll konsequent ökologisch ausgerichtet werden.

Ökologisch handeln – bei sich selbst beginnen

RENEW MFI hat den eigenen Firmensitz in der Hauptstadt Thimphu konsequent ökologisch umgebaut: Das Gebäude wurde energetisch saniert und Solaranlagen installiert, die die gesamte Stromversorgung sichern. RENEW MFI ist ökologischer Nachhaltigkeit verpflichtet. Ökologische und damit irgendwann finanzielle Risiken aus der Geschäftstätigkeit werden konsequent reduziert. Gleichzeitig sollen Chancen genutzt werden, die neue ökologische Formen der Landwirtschaft bieten. Dass RENEW MFI sich langfristig an nachhaltigen Zielen orientiert, wird auch durch die Beteilung des Sparkassen International Development Trust (SIDT) gesichert.

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