Betrug mit gefälschten Immobilienanzeigen
Betrüger wissen genau, wie sie Notsituationen von anderen ausnutzen können. Aktuell versuchen sie, Wohnungsuchenden Geld oder Daten zu entlocken. Wie der Immobilienbetrug funktioniert, lesen Sie hier.
Besonders in den Städten kennen Immobilienpreise nur eine Richtung: Sie steigen und steigen. Kein Wunder, dass Wohnungsuchende sich auch auf Bitten der Vermieter einlassen, die sie sonst zumindest ungewöhnlich gefunden hätten. Doch Achtung: Niemand sollte sich von einem Angebot blenden lassen, auch dann nicht, wenn man schon sehr lange nach bezahlbarem Wohnraum sucht. Denn Abzocker nutzen genau diese Situation aus, um sich zu bereichern.
Die Tricks der Betrüger
Vier Maschen sind beim Immobilienbetrug aktuell besonders häufig.
- Hurra, Sie kommen in die engere Wahl für eine Wohnungsbesichtigung – allerdings nur gegen Geld. Vorsicht! Es ist nicht gesagt, dass es die Wohnung überhaupt gibt. Es kann sein, dass der angebliche Makler oder Vermieter untertaucht, nachdem Sie gezahlt haben.
- Sie kontaktieren einen Vermieter über ein Anzeigenportal. Er teilt Ihnen mit, dass er gerade im Ausland ist, Ihnen den Schlüssel aber gerne zuschickt – sobald Sie eine Kaution vorab überwiesen oder per Bargeldtransfer geschickt haben. Machen Sie das nicht. Das Geld wird weg sein, der Schlüssel kommt dagegen nie bei Ihnen an. Und fragen Sie sich: Warum annonciert der Vermieter seine Wohnung, wenn er doch unterwegs ist? Und: Wieso hat er keinen Mittelsmann vor Ort eingeschaltet, bei dem der Schlüssel hinterlegt ist?
- Eine Variante der Betrugsmasche: Sie bekommen einen Schlüssel per Nachnahme zugeschickt. Und wenn Sie vor der Tür stehen, werden Sie feststellen, dass der Schlüssel nicht passt oder es vielleicht unter der genannten Adresse gar keine freie Wohnung gibt. Auch hier sollten Sie sich fragen, warum der Vermieter es so eilig hat, die Wohnung zu vermieten, dass er den Postweg wählt.
- Eine weitere Variante: Wenn Sie die Kaution sofort bar bezahlen, bekommen Sie den Mietvertrag. Allerdings bleibt keine Zeit für eine gemeinsame Wohnungsbesichtigung. Lassen Sie sich nicht darauf ein. Im Zweifel ist Ihr Geld weg, den angeblichen Vermieter erreichen Sie nie mehr und die Wohnung, für die Sie einen Mietvertrag haben, gibt es möglicherweise gar nicht – oder sie ist bewohnt. Überweisen Sie eine Kaution dann, wenn Sie die Wohnung gesehen haben und einen Mietvertrag für genau diese Immobilie unterschrieben haben. Nicht vorher.
Nicht immer geht es beim Immobilienbetrug um Geld. Auch mit den Daten auf Ihrem Personalausweis können Betrüger Ihnen eine Menge Ärger bereiten. Wer Ihre Personalausweisdaten hat, kann relativ einfach in der digitalen Welt Ihre Identität übernehmen. Falls Sie also einen Scan verschicken sollen, achten Sie darauf, dass er schwarz-weiß ist, legen Sie eventuell den Schriftzug „Kopie“ groß darüber, oder achten Sie zumindest darauf, die Nummern auf dem Personalausweis zu schwärzen. Ein seriöser Vermieter interessiert sich nicht für diese Daten, sondern will nur wissen, ob Sie wirklich Sie sind.
Übrigens: Diese Betrugsmaschen gibt es nicht nur bei Mietwohnungen, sondern auch wenn es darum geht, eine Wohnung oder eine Immobilie zu kaufen.
Wenn Sie auf Betrüger hereingefallen sind
Sie haben Geld überwiesen? Fragen Sie bei Ihrer Bank nach, ob es noch zurückgeholt werden kann. Sie sollten außerdem Anzeige erstatten und das Immobilienanzeigen-Portal, auf dem Sie auf die betrügerische Anzeige aufmerksam geworden sind, darüber informieren, dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Bei der Verbraucherzentrale können Sie sich darüber informieren, woran Sie eine betrügerische Immobilienanzeige erkennen können.
Sie haben Fragen?
Foto: Shutterstock
Der Beitrag Betrug mit gefälschten Immobilienanzeigen erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.
Schreibe einen Kommentar