Ausstellung „Facetten der Trauer“

DIE AUSSTELLER
An der Ausstellung beteiligen sich: Agus – Angehörige nach Suizid, Bad Camberg; Hospiz Anavena Hadamar; Caritas Hospiz St. Katharina Obertiefenbach; Kath. Familienbildungsstätte Limburg; Hospiz Goldener Grund; Palliativnetzwerk Limburg-Weilburg; Hospizdienste Limburg; Trauergruppe St. Blasius; Hospizdienste Weilburg; Kath. Bezirk Limburg; Notfallseelsorge Limburg-Weilburg; Verwaiste Eltern. Das Kinderhospiz Bärenherz schließt sich an. (dfl)

Zwölf begleitende Organisationen stellen in der Kreissparkasse aus

Geschrieben von Dieter Fluck.

LIMBURG. Kürzlich hat das Statistische Bundesamt von gestiegenen Sterbefallzahlen berichtet. Ursächlich waren die Coronawelle, die heißen Sommermonate und die Grippe. Jeder Trauerfall ist ein Schicksalsschlag für Angehörige, Nachbarn, Arbeitskollegen und Freunde. Die Trauer ist groß, Menschen suchen Trost und den richtigen Umgang mit dem Verlust. Mit dieser Situation befassen sich zwölf Vereine und Organisationen in der gemeinsamen Ausstellung „Facetten der Trauer“, die bis zum 30. März in der Hauptstelle der Limburger Kreissparkasse zu sehen ist.

Betroffene werden nicht allein gelassen. Zu den Öffnungszeiten stehen Besucherinnen und Besuchern jeweils Ansprechpartnerinnen zu Erläuterungen und Gesprächen bereit. Die Schirmherrschaft hat Bischof Dr. Georg Bätzing übernommen. Ihm sei Trauerarbeit wichtig, weil sie ein ganz zentrales Thema der Seelsorge sei, machte die Limburger Bezirksreferentin Maria Horsel anlässlich der Eröffnung deutlich.

Viele Menschen, die eigentlich kirchenfern seien, fänden dennoch in Zeiten von Trauer den Kontakt zur Kirche und erlebten, dass der Glaube in schweren Zeiten besondere Kraft geben könne. Oft fühlten sich trauernde Menschen in unserer Gesellschaft an den Rand gedrängt, aus dem Blick genommen. Daher sei es gut, dass es Organisationen gebe, die tagtäglich mit Trauer und Trauerarbeit konfrontiert seien und das Thema mit der Ausstellung in die Öffentlichkeit tragen, so der Bischof. Für die Bezirksreferentin kann die Ausstellung zugleich eine Stärkung für weitere Vernetzung sein.

Initiatorin der Gemeinschaftsausstellung ist Hedi Sehr, Vorsitzende der Notfallseelsorge Limburg-Weilburg, die zur Eröffnung auf eine frühere Ausstellung unter dem Motto „Mein Koffer für meine letzte Reise“ hinwies. „Das  letzte Hemd hat keine Taschen“ sagt der Volksmund. Aber was würde ich mitnehmen, was wäre mir wichtig, wenn ich einen Koffer für die Ewigkeit packen müsste? – Eine spannende Frage, mit der sich in der aktuellen Ausstellung bekannte Personen aus dem Kreis Limburg-Weilburg beschäftigen. So unterschiedlich wie die Menschen selbst, so haben sie auch ihre individuellen, insgesamt 16 Koffer, gepackt.

Ein langer, steiniger Weg

„Wir konnten zwölf Gruppen mit ins Boot nehmen. Jede hat ihre Exponate selbst gewählt und es ist daraus eine recht bunte Ausstellung geworden“, freute sich Hedi Sehr. Facetten der Trauer seien bunt und vielfältig, formund tagesabhängig. „Trauer benötigt Zeit, ist eine riesengroße Wunde. Bis sich eine Narbe bilden darf und Angehörige diese mit liebevoller Erinnerung verbinden, ist oftmals ein langer, steiniger Weg“, weiß Sehr aus der Erfahrung „ihrer“ Notfallseelsorge.
Dieser Weg werde mit der Trauerweide und ihre unendlich vielen Verästelungen deutlich, die Emily Ufken aus eigener familiärer Betroffenheit für das Plakat gemalt habe, das auf die Ausstellung aufmerksam mache. Dort liegen auch entsprechende Flyer bereit, die auf Ansprechpartner hinweisen. Es gibt wohl kaum einen Menschen, der keinen Anlass hätte, den Verlust eines lieb gewonnenen Mitmenschen zu betrauern. Sparkassenvorstand Mario Rohrer hatte die Teilnehmer zur Eröffnungsfeier willkommen geheißen. Der Kreistagsvorsitzende Joachim Veyhelmann (CDU) und der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer (SPD) dankten den beteiligten Organisationen, dass sie das aktuelle Thema der Trauer auf so vielfältige Weise aus dem Schattendasein in den Blickpunkt rückten und damit hin zu den Menschen bringen. Ursula Kaul begleitete die Veranstaltung mit musikalischen Beiträgen. Zugänglich ist die Ausstellung während der Öffnungszeiten der Kreissparkasse täglich von 9 bis 17 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr.

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