Achterbahnfahrt an den Märkten
Kolumne Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen
Frankfurt, 9. August 2024
Die vergangene Woche startete mit Angst und endete mit Hoffnung. Nachdem unter anderem die US-Arbeitsmarktdaten enttäuscht hatten, packte die Anleger zum Wochenbeginn zunehmend die Furcht vor einer drohenden Rezession in den USA. Hinzu kamen die zunehmenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. Diese Faktoren lösten einen Stimmungsumschwung aus, der eine – durchaus notwendige – Kurskorrektur an den Aktienmärkten auslöste. Der Dow Jones verzeichnete den stärksten Tagesverlust seit 2022. Technologiewerte waren dabei in den USA am stärksten betroffen, nachdem diese schon in den Vorwochen unter Druck geraten waren. Auch deutsche Aktien mussten leiden, der DAX verlor in der Spitze 1.000 Punkte. Im Laufe der Woche glätteten sich die Wogen, und die Panik an den Märkten ebbte ab, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Investoren nutzen die Kursrückgänge, um Aktienpositionen aufzustocken, und in der Folge erholten sich die Kurse wieder etwas, wenngleich das Gesamtbild von Unsicherheit und Volatilität geprägt blieb.
Der Bitcoin – gelegentlich von Krypto-Anhängern als sicherer Hafen in Krisenzeiten bezeichnet – erwies sich klar als Risikoanlage und verlor im Vergleich zu Aktien überproportional stark. Der Goldpreis überraschte insofern, als auch er am Wochenanfang parallel zu den Risikoanlagen verlor und sich gegen Ende der Woche erholte. Die Zinsmärkte waren ebenfalls von starken Schwankungen geprägt, die Aussicht auf eine konjunkturelle Eintrübung und die aufgekommene Panik an den Märkten ließen zwischenzeitlich eine größere Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed im September wieder realistischer erscheinen.
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