5. Woche – Erik Kiefer berichtet über seine Zeit in Ruanda

eingestellt von Selina Schwarz am 28. Mai 2018

Nach einer normalen Arbeitswoche durfte ich am Wochenende viele sehr schöne, aber auch eine negative Seite Ruandas kennenlernen.

 

Kurze Freitag Nacht

Für das Wochenende hatten wir eine Safari in den Akagera-Nationalpark im Osten Ruandas geplant. Der Erhalt des Mietautos gestaltete sich langwieriger als erwartet. Ursprünglich war die Übergabe für nachmittags angesetzt und am Ende nach einigen Telefonaten haben wir das Auto gegen Mitternacht erhalten. Manche Dinge brauchen hier etwas länger, aber am Ende funktionieren sie dann doch und es hat mir vor Augen geführt, dass ich in Sache Entspanntheit und Geduld noch etwas Nachholbedarf habe.

Am nächsten Morgen wollten wir sehr früh los, da in Ruanda an jedem letzten Samstag im Monat „Umuganda“ ist. Dies ist ein “Community-work-day“, an dem jeder von 7 bis 11 Uhr gemeinnützige Aufgaben ausführen soll. Das ist sicherlich ein Grund warum Ruanda im Vergleich sehr sauber ist. Da dann auch entsprechende Fahrverbote gelten, wollten wir zu dieser Zeit möglichst schon außerhalb Kigalis sein. Die sowieso schon sehr kurze Nacht wurde durch einen missglückten Einbruchsversuch in unser Gästehaus, der uns eine gewisse Zeit wach hielt, nochmal kürzer.

Aber spätestens als wir die ersten Giraffen gesehen haben, war die Müdigkeit endgültig verflogen.

 

Akagera-Nationalpark

Im Osten Ruandas erstreckt sich der Akagera-Nationalpark entlang der Grenze zu Tansania in einer Höhe von 1280m bis knapp 2000m. Das Klima unterscheidet sich von den restlichen Landesteilen, da es deutlich trockener ist und somit die einzige Möglichkeit für eine Safari in Ruanda bietet. Gegründet wurde der Park 1934 unter belgischer Kolonialherrschaft und nach dem Fluss „Akagera“ benannt, der im Victoria-See mündet. 1998 wurde das Gebiet des Nationalparks auf die heutige Fläche von 1.122 Quadratkilometern reduziert, da Land benötigt wurde für die Rückkehrer, die vor dem Genozid in die Nachbarländer geflohen waren.

Für den ersten halben Tag fuhren wir gemeinsam mit einem Guide durch den Süden des Parks, der viele interessante Infos erzählte und vor allem sehr vogelaffin war. Insgesamt gibt es rund 500 Vogelarten im Akagera-Nationalpark. Persönliche Highlights für uns am ersten Tag waren vor allem Giraffen, Büffel, Flusspferde, verschiedene Herden der 11 Antilopenarten im Park und ein kleiner Streifenschakal. Zebras und verschiedene Affen sind wohl die Tiere, die wir in den beiden Tagen am Meisten gesehen haben.

Am Nachmittag machten wir uns dann ohne Guide auf zu unserem Campingplatz im Norden des Parks. Nachdem es zu regnen anfing wurden einige Stelle auf dem Weg doch sehr rutschig, aber kurz nach 17 Uhr kamen wir dann an. So hatten wir noch genügend Zeit unser Zelt im Hellen aufzubauen. Der Campingplatz „Mutumba“ ist eine von drei Campingmöglichkeiten im Nationalpark und liegt auf ca. 1830m Höhe. Entsprechend hat man einen atemberaubend Blick über die Landschaft. Umzäunt ist der Platz von einem Elektrozaun, sodass man nachts nicht von Tieren im Zelt überrascht werden kann. Nach dem Sonnenuntergang ließen wir den Abend mit einigen anderen Campern am Lagerfeuer ausklingen und konnten die Geräuschkulisse der vielen Tiere genießen.

Am nächsten Morgen ging es dann in der Dämmerung weiter über einen zunächst vor allem landschaftlich schönen Weg. Im Laufe des Tages entdeckten wir dann noch Krokodile und sogar zwei Löwenweibchen. Beeindruckend war die Friedlichkeit dieser Tiere als sie 100m entfernt von uns in der Sonne lagen.

Für mich war es die erste Safari und es hat mich schon beeindruckt so viele Tiere in quasi freier Wildbahn zu erleben, die man in Deutschland nur im Zoo finden kann. Neben den Tieren fand ich aber auch die Landschaft sehr reizvoll und es war schön selbst durch den Park fahren zu können und so zu entscheiden wie lang man an welchen Orten verweilen möchte.

 

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