1. Woche – Lara Müller berichtet über Ihre Zeit in Ruanda

Meine erste Arbeitswoche in Kigali ist nun schon vorüber. Nun ist es an der Zeit einmal zu berichten, was genau ich eigentlich hier mache.

Ich bin über die Sparkassenstiftung für internationale Kooperation – in englisch SBFIC – in Ruanda. SBFIC also „Savings Banks Foundation for international Cooperation“ ist weltweit und in Ostafrika in drei Ländern – Ruanda, Burundi und Tansania – vertreten.

Ich arbeite im Büro in Kigali, der Hauptstadt Ruandas, als „Junior Consultant“. Seit 2008 ist die Stiftung hier aktiv und mittlerweile sind 31 Mitarbeiter dauerhaft und zur Zeit 10 Junior Consultants für drei oder sechs Monate hier beschäftigt.

Die Stiftung hat in allen drei ostafrikanischen Ländern seit  2014 das gemeinsame Ziel „Professionalisierung des Mikrofinanzsektors, sowie berufliche Aus- und Weiterbildung in Ostafrika“. Zur Erreichung des Ziels sind in jedem Land unterschiedliche Schritte und Umsetzungen nötig. Generell ist die Idee, dass ein Projekt in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen, teilweise auch der  Regierung laufen und SBFIC unterstützend wirkt. Nach einigen Jahren der Unterstützung soll das Projekt dann übergeben werden und die örtlichen Organisationen in der Lage sein es eigenständig weiterzuführen.

Professionalisierung Mikrofinanzsektor & berufliche Aus- und Weiterbildung

Zurzeit arbeite ich hauptsächlich an zwei Projekten mit. Zum einem wird im September in Kigali ein Treffen aller Dachverbänden der Mikrofinanzinstitute Ostafrikas stattfinden. SBFIC ist Veranstalter dieses zweitätigen Treffens und ich bin in diese Organisation eingebunden.

Das zweite Projekt hat mit beruflicher Aus- und Weiterbildung zu tun. Hier in Ruanda besteht das Problem, dass Schulabgänger entweder direkt ungelernt in einen Job einsteigen oder aber ein Studium beginnen. Eine klassische Berufsausbildung fehlt. Deshalb wird gerade getestet, ob es nicht sinnvoll wäre, eine Art Berufsausbildung für den Mikrofinanzsektor ins Leben zu rufen. Es gibt bereits verschiedene Trainings für die erfolgreiche Teilnehmer ein Zertifikat erhalten. Ich arbeite gerade daran Stellenanzeigen und Ausschreibungen zu analysieren, um zu schauen, welche Anforderungen und Qualifikationen von Mikrofinanzinstituten an Bewerber gestellt werden. Dementsprechend kann im zweiten Schritt ein Modulplan für die Trainings ausgearbeitet werden. Durch Erhalt des Zertifikats und der damit einhergehenden Qualifikation erhöht sich die Chance auf erfolgreiche Bewerbung.

In der Freizeit und am Wochenende galt es Kigali zu erkunden. Mit 1.168.570 Einwohnern ist es die größte Stadt und zugleich Hauptstadt Ruandas. Im „Land der tausend Hügel“ geht es sehr lebhaft zu und die ersten Tage waren von vielen neuen Eindrücken geprägt.

 

 

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